Wiener Forschungsteam entdeckt trainierbare Hirnachse für Mutterinstinkt bei Mäusen

Diese Erkenntnis könnte neue Wege in der Behandlung postpartaler Depressionen eröffnen.
Entdeckung im Gehirn
Wiener Wissenschaftler haben in einer Studie mit Mäusen eine Verbindung im Gehirn identifiziert, die für mütterliches Fürsorgeverhalten verantwortlich ist und durch gezieltes Training aktiviert werden kann. Diese Entdeckung könnte einen neuen Ansatz für die Behandlung von Wochenbettdepressionen bieten, von denen etwa jede sechste Mutter betroffen ist.
Bedeutung für die Therapie
Die Forschungsarbeiten, unterstützt vom Wissenschaftsfonds FWF, könnten neue Einblicke in die Mechanismen bieten, die mütterliches Fürsorgeverhalten auch ohne hormonelle Umstellungen ermöglichen. Dies hat nicht nur für Mäuse, sondern potenziell auch für den Menschen Bedeutung, insbesondere im Kontext von Adoptivelternschaft und anderen Formen der Kinderbetreuung.
Experimentelle Ansätze
Durch die Interaktion von Mäuseweibchen mit nicht eigenen Jungen konnten die Forscher zeigen, dass sich das Fürsorgeverhalten innerhalb weniger Tage entwickelt. Mithilfe von fluoreszierenden Viren wurde zudem eine spezielle Kommunikationsachse im Gehirn identifiziert, die bei der Annahme der Mutterrolle aktiv wird.
Potenzielle Übertragbarkeit
Die Ergebnisse legen nahe, dass Fürsorgeverhalten auch ohne direkte physiologische Grundlage stimuliert werden kann. Die Forscherin Daniela Pollak sieht in der Studie einen wichtigen Schritt zur Verständnisvertiefung, wie Lernprozesse das Muttersein beeinflussen können. Die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den Menschen bleibt ein spannendes Feld für zukünftige Forschungen.
(VOL.AT)