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Wiener Dom Museum: Schau zu Tod und Sterblichkeit

Das Dom Museum Wien beschäftigt sich in einer Ausstellung mit dem Thema Tod und Sterblichkeit.
Das Dom Museum Wien beschäftigt sich in einer Ausstellung mit dem Thema Tod und Sterblichkeit. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Archivbild)
Wie umgehen mit dem Tod? Der großen Existenzfrage nimmt sich die Ausstellung "Sterblich sein" an, die im Dom Museum am Freitag ihre Pforten öffnet. Dabei liefert die Kunstsammlung keine konkrete Antwort, sondern betrachtet, wie Menschen - seit dem Mittelalter bis heute - Sterblichkeit künstlerisch thematisiert haben.

"Sterblich sein" soll jedenfalls keine seichte Unterhaltung bieten, betonte Johanna Schwanberg, Direktorin des Museums und Kuratorin der Ausstellung, in einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Nach Covidpandemie und neuerlichem Krieg in Europa sei "der richtige Zeitpunkt" für solch eine Auseinandersetzung mit dem Sterben - Museen müssten auch Themen "die weh tun, die unter die Haut gehen" sensibel aufgreifen.

Dom Museum Wien zeigt Tod und Sterblichkeit

Zentrales Stilmittel bilde die Gegenüberstellung: Eine Skulptur der weinenden Maria von Giovanni Giuliani aus dem Jahr 1694 ragt vor dem 2020 entstandenen Gemälde "Es ist nur ein Auf Wiedersehen" von Alexandre Diop. Ein Ölgemälde über das Massensterben am Feld von Jan Brueghel dem Jüngeren 1620 hängt auf einer Wand, auf der Nikolaus Gansterer das Werk mit skizzen-artigen Zeichnungen von Umweltgefahren wie Atommüll außerhalb des Rahmens weiterführt.

Den Tod künstlerisch verarbeiten

So treffen Ansätze, den Tod künstlerisch zu verarbeiten, aus verschiedenen Epochen wie auch Kulturen aufeinander. Laut Ko-Kurator Klaus Speidel ermögliche das, über "seinen eigenen Bezug zu den Dingen nachzudenken". Das Gegenüberstellen mache offensichtliche Bezüge erst ersichtlich: "Durch die verschiedenen künstlerischen Positionen kommen natürlich auch ganz unterschiedliche Vorstellungen dessen, was Tod ist."

Schau schöpft aus den Museumsbeständen

Dabei wurde nicht nur aus den Museumsbeständen geschöpft. Österreichische wie internationale Leihgaben und fünf Auftragsarbeiten kreieren eine multimediale Auseinandersetzung. Barocke Skulpturen und Gemälde finden sich gleichsam wie Bleistiftzeichnungen vom Sensenmann, moderne Fotokunst, Videomontagen mit verzerrter Gaming-Footage, Kriegsdenkmäler, Flugblätter oder genähte Werke, wie ein Totenschiff aus Seide.

Gestickte Namen von Wienern

Gestickte Namen von Wienern, die 2022 ohne Angehörige beigesetzt wurden, verzieren den Aufstieg zur Ausstellung. Danach führt "Sterblich sein" thematisch durch fünf Abschnitte, die vom individuellen Sterben und Trauern bis zum Tod durch politische Gewalt reichen. Zumal streben die Kuratoren eine Art Safe-Space an. So sollen Menschen in einem von der restlichen Ausstellung abgegrenzten Raum "in Konzentration kommen", wo auch die Möglichkeit bestehe, partizipativ ein Gedenken als "Hommage an jemanden, den man selbst verloren hat" zu setzen.

(APA/Red)

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