Wiener Cheerleader räumen ab
Während der American-Football-Saison stehen sie im Schatten ihres Teams. Bei der jährlichen österreichischen Meisterschaft der Cheerleader in der Wiener Dusika-Halle standen sie im Mittelpunkt: Die 750 Teilnehmerinnen (darunter auch etwa eine Handvoll Männer), die sich für diesen besonderen Tag ein ganzes Jahr vorbereiten. 2.700 Zuschauer sorgten in der ausverkauften Halle für einen stimmungsvollen Rahmen und trieben die Athletinnen zu Höchstleistungen.
Peewees, Dance, Cheer und Seniors
Während der gut fünf Stunden dauernden Veranstaltung bekamen die Zuschauer das breite Spektrum der einzelnen Alters-, als auch Technik-Kategorien zu sehen. In vier Kategorien und neun Altersklassen kämpften die Teilnehmerinnen um Edelmetall. Neben den spektakulären Akrobatikeinlagen der Cheer-Seniors schloss das Publikum besonders die jüngsten Teilnehmerinnen (“Peewees”) ins Herz. Die jüngsten Mannschaften beginnen ihre Choreographien bereits im zarten Alter von drei Jahren einzustudieren.
Flugeinlagen, Spagate, Stunts und Schmerzen
50 Gruppen traten im Zuge der Titelkämpfe auf. Atemberaubende Pyramiden, Tanzchoreographien und waghalsige Flugeinlagen zeigten die Teams – aber auch harte Selbstdisziplin. So brach sich etwa bei der internen Generalprobe ein Mitglied der Graz Giants Cheer Seniors die Nase. Anstelle des zu erwartenden Rückzugs der kompletten “Squad” traten die Grazerinnen an und errangen letztlich die Silbermedaille.
Raiffeisen Vikings Cheerleader räumen ab
Für die Wiener Vikings war die 14. Auflage der Staatsmeisterschaften die erfolgreichste der Geschichte. Sechs Squads der Wikinger traten an – fünf konnten sich über den Titel freuen. Einzig die Dance Seniors mussten sich den Milleniumsdancers geschlagen geben.
Um die Wette strahlen
Die Athletinnen trainierten für “ihren Tag” ein Jahr lang. Nach der Siegerehrung konnte die Trainerin Verena Böhm-Czech mit ihren Schützlingen dafür um die Wette strahlen: “Ein wunderschöner Tag für die Vikings Cheerleader. Wir haben heute eine sehr spritzige, explosive Darbietung geboten. Gemeinsam mit den Choreographien hat das für uns wohl den Ausschlag gegeben.”
Ein Event mit vielen Siegern
Auf den ersten Blick sind die Cheerleader der Vikings die großen Sieger der Titelkämpfe. Auf den zweiten Blick gesellen sich mehrere Gewinner dazu: Alle aufgelegten Karten wurden verkauft. Die Zuschauer feuerten jede einzelne Squad frenetisch an. Selten sieht die altehrwürdige Dusika-Halle eine derart positive Kulisse.
Trotz sportlicher Konkurrenz zeigten die Teams gegenseitig großen Respekt und sportliche Fairness. Cheerleading entwickelt sich im Windschatten von American Football zu einer selbstständigen Sportart. Akrobatik, Athletik, Selbstdisziplin, Trainingsfleiß und viel vom sprichwörtlichen Herzblut sind die Zutaten eines medial (noch) unterschätzten Sports. Wer den Enthusiasmus der Teilnehmerinnen und Trainer miterleben durfte wird feststellen, dass sich der jahrelange Aufwärtstrend von Cheerleading in Österreich fortsetzen wird. Neben den gewonnenen Medaillen wohl der positivste Aspekt eines gelungenen Events am Wiener Handelskai.
Thomas Muck
In Kooperation mit www.sportreport.at
