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Wiener Bio-Hotel mit ungewöhnlicher Algen-Fassade kommt

Algen am Strand und auf Steinen sind nicht ungewöhnlich - in Wien sollten sie nun jedoch ein Hotel zieren
Algen am Strand und auf Steinen sind nicht ungewöhnlich - in Wien sollten sie nun jedoch ein Hotel zieren ©Bilderbox (Sujet)
Meeresblick einmal anders ist bald am wenig reizvollen Mariahilfer Gürtel zu erleben: Man wird auf eine mit Algen bewachsene Fassade stoßen, die zu einem ungewöhnlichen Hotelprojekt gehört. Die Paneele des "Hotel Them", in denen die Kleinstlebewesen in einer Nährlösung schwimmen, sollen nicht nur Blickfang sein, sondern erzeugen darüber hinaus Energie. Auch das Haus selbst wird aus einem nachwachsenden Rohstoff errichtet: aus Holz.

In rund zwei Jahren könnte die Bio-Herberge, die von Projektbetreiber Willi Them realisiert wird, bereits die ersten Gäste empfangen.

Modernes Bio-Hotel am Mariahilfer Gürtel

Wände in Fichte, Bett aus Zirbe, Fußboden aus Eiche. Und sogar das Badezimmer wird über eine Holzdecke verfügen. Das klingt gefährlich nach Kitsch, den man dort aber nicht finden wird, wie Them imGespräch versicherte: “Das Design wird nicht alpenländisch, sondern modern.” Die Vollholzzimmer werden vorgefertigt und dann an Ort und Stelle zusammengebaut. Das Haus – es wird den Namen “Hotel Them” tragen – wird sich über fünf Etagen erstrecken und über 48 Zimmer verfügen.

Die Öko-Bilanz soll weiters durch eine Photovoltaik-Anlage, bepflanzte Mauern oder Elektro-Leihfahrräder optimiert werden. Im Neubau am Gürtel, der von Architekt Florian Vorderegger geplant wird, werden außerdem nicht nur energieerzeugende Mikroalgen, sondern – am Dach – auch Bienen gezüchtet.

Finanzierung mittels Crowdfunding

Neue Wege werden auch bei der Finanzierung beschritten, wie Them betonte. Er kündigt ein “Crowdfunding”-Modell an, wobei die nötigen Mittel allerdings mindestens 100.000 Euro betragen müssen. Gesucht werden zunächst Investoren, die Anteile an der Eignergesellschaft kaufen. Sobald eine Baugenehmigung für das Hotel vorliegt, wird dann eine Anleihe ausgegeben – zur Abdeckung der Errichtungskosten, die auf rund 4 Mio. Euro geschätzt werden.

Für das Projekt wird ein Zinshaus weichen, das sich im Eigentum von Willi Them befindet. Das Hotel wird er nicht selber führen, sondern einen Fachmann aus der Branche betrauen: Als Betreiber wurde der Retzer Hotelier Alexander Ipp engagiert, der bereits vier Häuser in Wien und Niederösterreich leitet. Auch über Preise hat Them bereits nachgedacht: Pro Nacht und Doppelzimmer werden durchschnittlich 150 Euro fällig.

Keine Angst vor Holz-Hotel

In rund einem Jahr soll die Baugenehmigung für das Hotel vorliegen, für die Bauzeit wird in etwa ein weiteres Jahr veranschlagt. Das ungewöhnliche – und bekanntlich brennbare – Baumaterial soll den Gästen übrigens keine schlaflosen Nächte bescheren. Laut Them werden in den Holzzimmern im Bio-Hotel Hochdrucksprinkleranlagen eingebaut.

(apa/red)

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