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Wiener Baujuwel soll renoviert werden

„Die Wiener Werkbundsiedlung in Hietzing sollte eine eigenständige, rechtlich in sich geschlossene Organisationseinheit werden, um ihrer architekturhistorischen Bedeutung gerecht zu werden.

Damit ließe sich längerfristig ein Erhaltungskonzept umsetzen“, fordert LAbg. Bernhard Dworak, Gemeinderat der ÖVP Wien. „Derzeit bietet sich dem Betrachter ein trauriges Bild einer verfallenden Siedlung, zuständig für baldige Schritte fühlt sich aber niemand.

Jetzt liegt der dringende Handlungsbedarf bei Wiener Wohnen und vor allem bei Stadtrat Faymann!“ Josef Frank, Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister, Adolf und Walter Loos, Gerrit Th. Rietveld – das sind nur einige wenige der zahlreichen bekannten Architekten, denen die Wiener Werkbundsiedlung in Hietzing ihr unverwechselbares Aussehen der „Moderne“ verdankt.

1932 wurde die Siedlung vollendet und stellt seither ein bedeutendes Beispiel der Architektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar. Nach einer Renovierung im Jahr 1983-1985 ist die Werkbundsiedlung heute in einem sichtbar schlechten Zustand und bedarf einer umfassenden Sanierung. Der besorgniserregende Bauszustand zeigt sich vor allem an einem schlechten Allgemeinzustand der Häuser.

Der Verputz löst sich von Fassaden, die Beschichtung der Fensterrahmen ist bei einigen Häusern fast schon ganz abgeblättert, Bewohner berichten, dass viele Fenster undicht sind und Wind und Regen zum Teil ungehindert in den Innenraum dringen. Sowohl im Sockel- als auch im Terrassenbereich sind heute deutliche Spuren von Feuchtigkeit im Mauerwerk zu erkennen. Die Keller, die bei der letzten Sanierung überhaupt noch nicht renoviert wurden, sind teilweise feucht und daher unbenutzbar. Der verlautbarte Termin, 2007 erste Schritte zu starten, ist für Dworak aus heutiger Sicht völlig inakzeptabel. Er fordert daher, dass grundsätzlich über die Zukunftsperspektiven der Werkbundsiedlung diskutiert wird.

„Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, für die Bewohner einen besseren Wohnstandard zu erreichen und gleichzeitig unter den Vorgaben des Denkmalschutzes eine Erhaltung der Siedlung zu gewährleisten.“ Der VP-Gemeinderat spricht sich dafür aus, bei der Erarbeitung eines Konzeptes für die Renovierung und Erhaltung „alle Scheuklappen“ abzulegen. „Ich kann mir vorstellen, die Werkbundsiedlung als eigene Gesellschaft innerhalb von Wiener Wohnen zusammenzufassen oder als museumsähnliche Einheit zu führen. Auf alle Fälle muss rasch etwas passieren, denn ein Baujuwel der Moderne ist akut bedroht“, schließt Dworak.

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