Das Magazin “Konsument” hat 15 Wiener Bandagistenhäuser unter die Lupe genommen und Beratung, korrekte Anpassung sowie die Produkte geprüft. Das Ergebnis für die Branche fiel ernüchternd aus: Ein Viertel der “Strümpfe” passte nicht, häufig wurde ungenau vermessen und ein Anbieter verkaufte gar eine bereits benutzte Strumpfhose.
Testsieger Hernals …
Am sorgfältigsten wurde bei Testsiegerin Renate Maria Aspek im 17. Wiener Gemeindebezirk vermessen. Als einzige aller getesteten Bandagisten erhob sie alle Mess-Parameter, die zur korrekten Anpassung einer Strumpfhose nötig sind.
… und Schlusslicht Hernals
Schlusslicht war ein Sanitätshaus in Wien-Hernals. Die Produktbestellung dauerte einen Monat und als Krönung war die gelieferte Strumpfhose stark verschmutzt und roch modrig. Die Verkäuferin gab an, dass die Originalverpackung bei der Lieferung beschädigt worden sei: Tatsächlich stellte sich aber heraus, dass ein Produkt verkauft wurde, das für eine andere Person angefertigt worden war.
Insgesamt konnte achtmal ein “sehr gut”, sechsmal ein “durchschnittlich” und einmal ein “weniger zufriedenstellend” vergeben werden. Die Auswahl der Bandagisten erfolgte zufällig. Im Test präsentierte eine Probandin einen nicht korrekt ausgestellten Verordnungsschein, aus dem die Lage der Varize (Krampfader) nicht hervorging. Der Anbieter war also gefordert zu erfragen, wo sich die Krampfader befindet, um ein geeignetes Produkt anpassen zu können. Schließlich haben sich sieben der 29 verkaufen Kompressionsbehelfe – also ein Viertel der Produkte – aus medizinischer Sicht als ungeeignet erwiesen.