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Wiener Austria will in der Quali-Gruppe dominieren

Die Wiener Austria ist sich ihrer Favoritenrolle in der Quali-Gruppe bewusst.
Die Wiener Austria ist sich ihrer Favoritenrolle in der Quali-Gruppe bewusst. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Nach dem erneut verpassten Einzug in die Meistergruppe will die WIener Austria nun die Quali-Gruppe dominieren. Sechs Siege aus 21 Spielen waren für die Meistergruppe einfach zu wenig.
Austria muss in die Quali

Die Austria begeht ihren 110. Geburtstag am (heutigen) Montag erneut als Mannschaft der unteren Tabellenhälfte in der Fußball-Bundesliga. Mit der Last-Minute-Niederlage bei Sturm Graz (1:2) verabschiedete sich am Sonntag die letzte Hoffnung auf ein violettes Wunder. Die Riege der Topclubs, in der sich die Favoritner aus ihrem Selbstverständnis heraus sehen, blieb auch mit Peter Stöger an der Seitenlinie unerreichbar.

Sechs Siege in 21 Partien - darunter nur einer gegen Teams der oberen Hälfte - waren zu wenig für weitere Duelle mit Salzburg, Rapid, dem LASK oder Sturm. Das Frühjahr hält für den Wiener Großclub erneut Vergleiche mit Altach, Admira, Ried oder St. Pölten parat. "In der unteren Gruppe werden wir die Favoritenrolle logischerweise annehmen. Wir werden schauen, dass wir die Besten unten werden und dann schauen wir, was kommt", sagte Stöger.

Enttäuschung bei der Wiener Austria ist groß

Auch wenn sich die Schmach über Monate angekündigt hatte, war die Enttäuschung da. "Es ist schade, weil die Jungs total erledigt sind in der Kabine. Wir haben bis zum Schluss alles unternommen", betonte der Trainer. "Das, was sie abgeliefert haben mit einem weniger und dass sie die letzte Chance nutzen wollten, das war alles okay."

Stöger brachte die Problematik zum Ausdruck, mit der sich die Violetten schon länger herumschlagen. "Wir sind Austria Wien und egal, was im 'Budget-Laderl' drin ist, oder auch nicht: Mit Austria Wien verbindet man Erfolg. Das ist es, was es für uns momentan auch so schwierig macht."

Rote Karte im Entscheidungsspiel

Am Sonntag wurde der Spielverlauf einer ausgeglichenen Partie mit Halbchancen - selbst verschuldet - zu einem ungünstigen: Ein Rot-Foul von Benedikt Pichler mit dem gestreckten Fuß gegen das Knie von Sandro Ingolitsch zwang die Austria nach einer Stunde in die Defensive. Ein herrliches Tor von Dominik Fitz zum 1:1 war letztlich bedeutungslos. "Wir hatten am Anfang viele Spiele, wo wir Sachen hergegeben haben. Jetzt wird es kontinuierlich besser, aber unterm Strich sind wir verdient da, wo wir sind", meinte Fitz.

Sturm freute sich über einen "schönen Last-Minute-Sieg mit einem negativen Höhepunkt", wie es Trainer Christian Ilzer ausdrückte. "Wir möchten Sandro Ingolitsch diesen Sieg widmen." Die MR-Untersuchung am Montag bestätigte dann die schlimmsten Befürchtungen: Das vordere Kreuzband, das Innenband sowie der Meniskus sind gerissen. Ingolitsch werde deshalb bereits am Dienstagvormittag operiert, teilte Sturm mit. Das Ärzteteam rechne mit einer Ausfallzeit von rund neun Monaten für den 23-jährigen Rechtsverteidiger.

Sturm und Austria trafen sich auf Augenhöhe

Siege gegen die Austria sind für Sturm keine Selbstläufer, betonte Ilzer nachdem er seinen Ex-Club auch im zweiten Saisonduell bezwungen hatte. "Es ist ja nicht so, dass Austria Wien die kleinen Micky Mäuse sind und wir die Großen. Das kann man von Anfang an als ausgeglichenes Kräfteverhältnis einschätzen. Wenn man dann fast 20 Torschüsse mehr hat, sind wir nicht so schlecht unterwegs gewesen."

Er strich den Teamspirit heraus. "Wir sind eine Mentalitätsmannschaft. Wir haben schon einige Spiele jetzt in der Schlussphase entschieden oder ausgeglichen", erinnerte Ilzer an das 2:1 gegen Ried (94. Minute) und das 1:1 in Tirol zuletzt (92.). Nun also das Siegtor von Jon Gorenc-Stankovic in der 94. Minute. "Ich habe beim 1:1 einen Fehler gemacht. Ich hatte keine andere Option, als dafür ein Tor zu schießen", flachste der Matchwinner. Die Legitimität seines Treffers wurde wegen eines Friesenbichler-Handspiels in der Entstehung angezweifelt.

Bereits elf Siege für Sturm Graz

Mit elf Siegen haben die Grazer nun öfter gewonnen als in der gesamten Vorsaison. Die Geister der Vergangenheit scheinen langsam endgültig vertrieben. Das Engagement der El-Maestro-Brüder beim Saudi-Club Al Taawoun entlastet etwas unverhofft auch das Club-Budget. Und auch wenn Sturm in einer Phase steckt, in der laut Ilzer "ein bisschen das Selbstverständnis fehlt", deutet auf eine Horror-Meisterrunde wie im Vorjahr mit neun Niederlagen in zehn Spielen derzeit nichts hin.

(APA/Red)

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