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Wiener Architekturkleinod: Elisabeth-Gedächtniskapelle saniert

Von außen kennt sie jeder Wiener, von innen jedoch nur die wenigsten: Die Franz-von-Assisi-Kirche, im Volksmund „Kirche am Mexikoplatz“ genannt.

Dabei birgt der 1913 geweihte Bau mit der Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskapelle ein wahres Kleinod des Historismus und des Jugendstils. Diese wurde zu Ehren der 1898 ermordeten Kaiserin in die Assisi-Kirche integriert und nun generalsaniert.

Finanziert wurde der 1908 geweihte Bau durch eine Sammlung des Roten Kreuzes für seine tote Schutzherrin. Im Gegensatz zum restlichen Kirchengebäude, das sich an der rheinischen Romanik orientiert, wurde die kleine Kapelle im Stile der italienischen Romanik ausgestaltet. So wird der Oktogonalbau von einer mit Mosaiksteinen vergoldeten Kuppel gekrönt. Auf dieser finden sich neben romanischen Elementen aber auch Einflüsse des Jugendstils in Form der Engelsfiguren.

„Die Kapelle besitzt eine Prächtigkeit, die in dieser Form auch für Wien einzigartig ist“, rührte Landeskonservatorin Barbara Neubauer bei der Präsentation des Baus am Dienstag die Werbetrommel. Denn leider werde der Historismus als Architekturepoche immer noch nicht gebührend gewürdigt. Und auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) animierte die Wiener, hin und wieder einen kleinen Abstecher in die Assisi-Kirche zu machen. Die Kosten für die Sanierung des architektonischen Kleinods in Höhe von 410.000 Euro teilten sich Stadt, Bundesdenkmalamt und Erzdiözese.

Die Fassade der gegenüber der UNO-City im Bezirk Leopoldstadt gelegenen Assisi-Kirche wurde bereits 1993 saniert. Die Arbeiten am Innenraum des Baus sind aber – abgesehen von der Gedächtniskapelle – noch ausständig.

Der Grundstein für den Sakralbau wurde 1900 gelegt. Den Architekturwettbewerb anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs hatte Victor Luntz 1898 gewonnen. Obgleich an dem monumentalen Gotteshaus bis zur Einweihung 1913 lange gearbeitet wurde, zeigt sich dessen Innenraum überraschend schlicht. Zieren das Äußere zahlreiche Türmchen und Seitenschiffe, dominiert im Inneren weißer Putz. Der Grund war die Finanzierung des Gebäudes, die von den Kronländern mit überschaubarem Elan geleistet wurde.

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