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Wiener Akademikerball findet wieder statt: Auch Demos feiern Comeback

Wiener Akademikerball: Comeback nach Pandemie bringt auch Demos zurück.
Wiener Akademikerball: Comeback nach Pandemie bringt auch Demos zurück. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Am 24. Februar 2023 findet der von der FPÖ ausgerichtete Wiener Akademikerball wieder statt. Statt Ende Jänner wird diesmal ein Monat später getanzt - und das ausgerechnet am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Sahen sich die Akademikerball-Veranstalter schon in den vergangenen Jahren mit Demonstrationen gegen das Burschenschafter-Event konfrontiert, kommt in diesem Jahr ein Aufreger dazu: Die direkt angrenzende Parlamentarische Versammlung der OSZE mit russischen Delegierten. Die Organisatoren verwahren sich gegen eine Vereinnahmung.

Aufregung um Datum des Wiener Akademikerballs 2023

Wie alle anderen großen Veranstaltungen musste auch der Wiener Akademikerball für zwei Jahre aufgrund der Coronamaßnahmen pausieren. Traditionsgemäß findet er in der Wiener Hofburg statt, gar nicht traditionell ist in diesem Jahr aber der Termin: Statt Ende Jänner wird diesmal ein Monat später getanzt - und das ausgerechnet am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar. Zudem sorgt die OSZE-Versammlung mit russischer Beteiligung in direkter Nähe für Spekulationen.

Absprache des Termins mit der Wiener Hofburg

Den Termin selbst habe man in Absprache mit der Wiener Hofburg angesetzt, um den Burschenschafterball nicht wieder mit dem Holocaust-Gedenktag zusammenfallen zu lassen - ein Vorwurf, der bereits in den Jahren zuvor erhoben worden war. Diesmal habe man von dieser Korrelation freiwillig Abstand genommen, so Ballorganisator Udo Guggenbichler zur APA. Dass es sich um den Jahrestag des Ukraine-Einmarschs handeln könnte, habe man bei der Terminfixierung am 3. Februar zudem nicht wissen können.

OSZE-Delegierte wurden nicht zum Ball eingeladen

Ob tatsächlich russische OSZE-Delegierte den Wiener Akademikerball besuchen werden, kann Guggenbichler nicht sagen. Dies sei schlicht nicht zu kontrollieren, jeder könne sich außerdem eine Karte kaufen. Freude darüber hätte man jedenfalls keine, betont er, denn: "Als unpolitische Ballveranstaltung haben wir kein Interesse, uns von wem auch immer politisch instrumentalisieren zu lassen." Und auch sonstige Aufreger-Gäste, wie einst die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen, würden nicht erwartet, spreche man doch generell keine Einladungen aus.

Akademikerball-Demo in Wien angekündigt

Nicht nur das Datum des Balls, auch generell hat das Zusammentreffen schlagender Burschenschafter wieder Organisationen auf den Plan gerufen, die seit jeher gegen den Akademikerball (vormals WKR-Ball) protestiert hatten. So hat die Offensive gegen Rechts eine Kundgebung vor der Uni Wien initiiert, die unter dem Motto "Faschos aus der Hofburg schmeißen!" steht. Ebenfalls nicht auszuschließen ist eine eigene Veranstaltung von Klima-Aktivisten.

"Jeder hat das Recht zu demonstrieren", meint Ballorganisator Guggenbichler zu den angekündigten Protesten. Immerhin habe man 1848 bei der bürgerlichen Revolution diese Rechte erkämpft. Er bitte lediglich darum, von Gewalt abzusehen. Erste Besprechungen mit der Polizei soll es noch in dieser Woche geben.

(APA/Red)

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