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Wiener „Wildplakatierer“ bekommen eigene Werbeflächen

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Die Einigung mit der Gewista sieht mit dem Unternehmen „Kultur:Plakat“ vor, bis 2008 Platz für über 20000 Kleinplakate zu schaffen.

Nach jahrelangen Streitigkeiten ziehen Gewista und die sogenannten Wildplakatierer ab sofort an einem Strang: Mit der gemeinsam gegründeten „Kultur:Plakat GmbH“ soll ein neues, kostengünstiges Außenwerbeformat für die Wiener Kultur- und Eventszene etabliert werden. Bis Anfang 2008 werden dafür rund 5.250 Strommasten in ganz Wien mit leicht gewölbten Halbschalen ummantelt und bieten dann Platz für insgesamt 21.000 Kleinplakate.

Das neue Konzept richtet sich vor allem an Kulturveranstalter mit niedrigem Werbebudget. Eine Plakatfläche mit 1.700 Millimeter Höhe und 610 Millimeter Breite kostet 2,95 Euro pro Woche (exklusive Steuern) und sei damit das europaweit günstigste Angebot mit vergleichbarer Qualität, hieß es vonseiten der Betreiber. Für eine Mindestbuchung müssen 200 Flächen eine Woche lang gemietet werden. Getestet wurde die neue Mini-Plakatwand bereits auf der Ringstraße.

Gewista-Generaldirektor Karl Javurek wies bei einem Mediengespräch am Mittwoch auf die Vorteile der Unternehmung hin: Zum einen könnten die Auftraggeber nun sicher sein, dass ihre Werbung gut sichtbar und über den gesamten, gebuchten Zeitraum affichiert bleiben. Andererseits wolle man „das Problem der hässlichen Wildplakate“ in den Griff bekommen. Denn immerhin sei es gelungen, rund 90 Prozent jener Firmen ins Boot zu holen, die ihre Plakate bisher illegal im öffentlichen Raum – etwa an Strommasten, Auslagen oder Wartehäuschen – affichieren ließen.

Josef Sopper, Geschäftsführer von Kultur:Plakat, freute sich ebenfalls über die „Zähmung“ der Wildplakatierer. „Momentan werden Werbeflächen im Stundentakt überklebt. Vor allem in ’umkämpften’ Gebieten wie dem Matzleinsdorfer Platz oder am Gürtel bekriegen sich die einzelnen Plakatierer“, so Sopper, ehemals selbst als „wilder“ Plakatierer tätig. Durch das neue System könne man dem Kunden die entsprechende Leistung nun auch wirklich garantieren und gleichzeitig die Auflage der Plakate senken.

Jene Plakatierer, die der Einigung nicht zugestimmt haben oder die sich nicht an die Abmachung halten, sollen ihre Sujets in Zukunft nur mehr kurz im öffentlichen Raum sehen. Denn das neu gegründete Unternehmen will – in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien – auch dafür sorgen, dass zukünftig illegale Affichierungen schnellstmöglich entfernt werden.

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