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Wien-Wahl: Rot-Grüne Sondierungsgespräche mit Bier und veganer Nascherei

Grüne und SPÖ bei Sondierungsgesprächen im Wiener Rathaus.
Grüne und SPÖ bei Sondierungsgesprächen im Wiener Rathaus. ©APA
Am Montag hat die SPÖ nach den NEOS ihren bisherigen Koalitionspartner, die Grünen, zu Sondierungen im Wiener Rathaus empfangen. Vor dem Aufeinandertreffen sagte Parteichefin und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, sie gehe mit Zuversicht in das Gespräch. Für sie sprechen Erfahrung und "Offenheit für Neues" als Argumente für Rot-Grün. "Wer, wenn nicht Rot-Grün, schafft die Gesundheits-, Arbeitsmarkt- und Klimakrise", so Hebein.
Rot-Grün: Sondierungsgepräche in Wien

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) empfing Hebein und ihr Team, Klubchef David Ellensohn und den Listenzweiten Peter Kraus, mit grüner Krawatte. Nicht nur modisch, auch kulinarisch legte sich das rote Team gastgeberisch erneut ins Zeug. Wurden die Pinken gestern mit Punschkrapferl bedacht, servierte man den Grünen heute Süßes aus einer veganen Bio-Bäckerei sowie Green Smoothies. Die Ökos wollten sich aber auch nicht nachsagen lassen, schlechte Gäste zu sein. Hebein brachte ein Körbchen mit je zwei Flaschen "Michl"- und "Birgit"-Bier zum Treffen mit.

Sondierungsgespräche als Vorboten zu Koalitionsverhandlungen

In den Sondierungsgesprächen will die SPÖ, die neben Ludwig mit Landesparteisekretärin Barbara Novak und Klubobmann Josef Taucher vertreten ist, ausloten, mit welcher der drei zur Auswahl stehenden Parteien - NEOS, Grüne oder ÖVP - sie in konkrete Koalitionsverhandlungen treten soll. Dem Vernehmen nach soll gegen Ende der Woche die Entscheidung fallen.

Hebein hatte schon vor der Wien-Wahl klar für eine dritte Ausgabe der rot-grünen Koalition geworben und steht damit trotz Rekordwahlergebnis stark unter Druck. Gerüchte wurden zuletzt gestreut, dass die Roten nur ohne Hebein für eine weitere Kooperation zur Verfügung stünden, wobei die Betroffene selbst einen Rücktritt bereits ausgeschlossen hat.

NEOS "billiger" für SPÖ als Grüne und ÖVP

Im Fall einer Regierungszusammenarbeit würden den Grünen aufgrund ihres Stimmenzuwachses künftig zwei statt ein Stadtratsposten zustehen. Die NEOS würden nur ein Ressort bekommen und wären somit - zumindest in dieser Hinsicht - der "billigere" Partner für die SPÖ.

Zwei Stadträte würden auch der ÖVP im Fall einer Koalition zufallen. Die Türkisen haben ihren Sondierungstermin am Mittwochnachmittag. Eine rot-türkise Stadtregierung scheint derzeit allerdings unter den drei Optionen die unwahrscheinlichste zu sein.

Hebein: "Rot-Grün mit Ludwig-Hebein ist spürbar"

Die Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) ist offenbar recht zuversichtlich, was eine Neuauflage der rot-grünen Koalition anbelangt. SPÖ und Grüne seien motiviert, für die Stadt zu arbeiten, meinte sie nach der Sondierungsrunde mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). "Man spürt die Kraft. Rot-Grün mit Ludwig-Hebein ist spürbar", meinte Hebein vor Journalisten nach dem "konstruktiven Gespräch untereinander, aber auch für Wien".

Näheres ließ sich die Vizebürgermeisterin und grüne Parteichefin nicht entlocken. Man habe Stillschweigen über alles Inhaltliche vereinbart. Rund dreieinviertel Stunden hat das Aufeinandertreffen des roten und grünen Sondierungsteams im Büro des Bürgermeisters gedauert. Damit kam man etwas schneller zum Ende als SPÖ und NEOS am Montag, als der Austausch mehr als dreieinhalb Stunden gedauert hatte.

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(APA/Red.)

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