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Wien-Wahl: Kampf um die Sitze der Bezirksvorsteher

Spannung bei den Bezirksvertretungswahlen in Wien.
Spannung bei den Bezirksvertretungswahlen in Wien. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Ausgangslage der Bezirksvertretungswahlen sieht ein wenig anders aus als bei den Gemeinderatswahlen. Ein Überblick, was sich nach der Wien-Wahl 2020 ändern könnte.
Diese Bezirke könnten umgefärbt werden
Die Bezirksvorsteher im Interview

Die Bezirksvertretungswahlen sind insofern sehr relevant, weil sie darüber bestimmen, welche Partei den jeweiligen Bezirksvorsteher bzw. die Vorsteherin stellen darf.

15 von 23 Wiener Bezirken werden von SPÖ regiert

Derzeit werden 15 von 23 Bezirken von der SPÖ regiert. Die ÖVP gibt in vier Bezirken den Ton an. Die Bastionen Innenstadt, Hietzing, Josefstadt und Döbling wurden erfolgreich gehalten. Währing ging hingegen knapp, aber doch an die Grünen, die seither - mit Neubau und der Leopoldstadt - drei Bezirke regieren. Die FPÖ stellt seit 2015 erstmals einen Bezirksvorsteher, nämlich in Simmering.

Diese Bezirke könnten ihre Farbe wechseln

Mit der Wien-Wahl am 11. Oktober könnten aber durchaus wieder einige Bezirke die Farbe wechseln. So hat die ÖVP bereits das Wahlziel ausgegeben, Währing zurückzuerobern. Denn seit 1946 stellte die ÖVP dort den Bezirksvorsteher - meist mit deutlicher Mehrheit. Zu einem türkis-grünen Duell könnte es auch in der Josefstadt kommen. 2015 betrug der Abstand der beiden Parteien nur noch 3,3 Punkte. Gefahr droht den Türkisen auch in Döbling. Dort kamen die Roten bis auf einen Abstand von 3,8 Punkte an die ÖVP heran. Damit ist der 19. Bezirk auch keine sichere Bank mehr.

Zweikämpfe sind auch zwischen SPÖ und Grünen um mehrere Bezirkshoheiten zu erwarten - allen voran in der Leopoldstadt. Dort kämpft die grüne Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger um die Wiederwahl. Die Ausgangslage im 2. Bezirk unterscheidet sich von allen anderen Bezirken. Zuletzt wurde nicht 2015, sondern 2016 gewählt. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten kam es zu einer Wiederholung. Das überraschende Ergebnis: Die Grünen konnten die jahrzehntelange rote Hochburg erobern. Auch das Rennen um den Alsergrund könnte spannend werden. Derzeit stellt die SPÖ die Bezirksvorsteherin. Rot und Grün lagen allerdings bei der Wahl 2015 mit 31,3 Prozent und 27,5 Prozent nicht so weit auseinander.

Die Hoffnungen der FPÖ bei der Bezirksvertretungswahl

Fraglich ist auch, ob die FPÖ Simmering halten kann. Diese hat sie erst 2015 der SPÖ abgeluchst. Die Roten mussten sich damals mit Platz zwei begnügen, haben aber nun wieder zum Angriff geblasen. Für die Rückeroberungsmission schicken die Sozialdemokraten den bisherigen Vorsteher-Stellvertreter Thomas Steinhart ins Rennen.

Hoffnungen - wenn auch wenig realistische - machen sich die Blauen in der Innenstadt. Dort tritt Ursula Stenzel als Spitzenkandidatin an. Sie war bereits Bezirksvorsteherin im ersten Bezirk, damals noch für die ÖVP. 2015 war sie von der Volkspartei für den Chefposten nicht mehr nominiert worden. Als Konsequenz wechselte sie als unabhängige Kandidatin zur FPÖ. Nun will sie es noch einmal wissen, wobei allerdings ihr neuer und alter Konkurrent, der amtierende City-Chef Markus Figl (ÖVP), fest im Sattel sitzen dürfte.

(APA/Red)

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