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Wien-Wahl: Auch Wahlkampffinali von Corona-Pandemie geprägt

Am 11. Oktober wird gewählt, die Parteien ziehen ins Finale ein.
Am 11. Oktober wird gewählt, die Parteien ziehen ins Finale ein. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Am 11. Oktober wird in Wien gewählt. Der Wahlkampf befindet sich auf der Zielgeraden, auch die finanlen Veranstaltungen sind von der Corona-Pandemie geprägt.

In gut einer Woche, am 11. Oktober, wird in Wien gewählt. Kein Wunder, dass der Wahlkampf in die Schlussgerade einbiegt. Und wenig überraschend wird auch das Finale vom Coronavirus geprägt bzw. beeinträchtigt. Die Parteien halten ihre Abschlussevents in sehr kleinem Rahmen ab, weichen ins Internet aus oder verzichten überhaupt gleich darauf - mit zwei Ausnahmen: FPÖ und Team Strache laden ungeachtet der Pandemie zu großen Open-Air-Veranstaltungen.

Team Strache und FPÖ laden zur Feier in Wien-Favoriten

Beide Rechts-Parteien haben dafür den Viktor-Adler-Markt in Favoriten auserkoren. Das Team Strache lädt dorthin bereits am Mittwoch, 7. Oktober, zu einem "Fest der Freiheit". Die Rede von Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache ist für 17.15 Uhr angekündigt, davor wird es laut Facebook-Ankündigung ab 16.00 Uhr "Stimmungsmusik" geben. Auf die Einhaltung des Abstands im Publikum werde man mittels Markierungen achten, sagte Generalsekretär Christian Höbart. "Auf Wunsch" würden auch Masken verteilt.

Mit dem Viktor-Adler-Markt bespielt Strache eigentlich einen Wahlkampf-Stammplatz seiner früheren Partei, der FPÖ. Diese will sich die Location aber nicht streitig machen lassen und hält dort zwei Tage später, am Freitag, ebenfalls ihre Schlusskundgebung ab. Nach dem Auftritt der blauen Hauskapelle "John Otti Band" folgen Reden des Listenzweiten Maximilian Krauss, von Spitzenkandidat Dominik Nepp, Parlamentsklubobmann Herbert Kickl und Bundesparteichef Norbert Hofer - und zwar in dieser Reihenfolge.

Die FPÖ und Team Strache haben sich schon bei ihren Auftakten wenig vom Coronavirus stören lassen. Die übrigen Landtagsparteien ließen deutlich mehr Vorsicht walten - und tun dies auch bei ihren anstehenden finalen Veranstaltungen.

ÖVP setzt aufs Internet, NEOS begehen Finale unter freiem Himmel

Die ÖVP setzt auf das Internet. Am Freitag vor der Wahl wird ab 11.00 Uhr ein Online-Event stattfinden, bei dem auch Bundesparteiobmann und Kanzler Sebastian Kurz eine Rolle spielen wird, kündigte Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner gegenüber der APA an. Schon den offiziellen Startschuss hielt die Volkspartei wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage via Livestream ab.

Ebenfalls virtuell begehen die NEOS ihr Finale - und zwar einen Tag vor der Wahl, am Samstagnachmittag, und damit als letzte. Anders als der Online-Auftakt, der in den Parteiräumlichkeiten der "NEOSphäre" stattgefunden hat, ist der Abschluss unter freiem Himmel geplant. Wo Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger und Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr ein letztes Mal um Stimmen werben wollen, wurde aber noch nicht verraten.

Auch Grüne setzen auf Open Air Event

Auch die Grünen hoffen auf gutes Wetter, denn ihr Schlussappell am Freitag ist ebenfalls als Open Air geplant. Waren beim Startschuss noch Dutzende Parteifreunde im Park vor der Votivkirche mit dabei, fährt der kleine Regierungspartner virusbedingt nun eine strengere Einladungspolitik. Die Schlusskundgebung werde "in kleinerem Rahmen" über die Bühne gehen, wobei neben Medienvertretern zumindest einige Aktivistinnen und Aktivisten dabei sein sollen. Neben Vizebürgermeisterin und Grünen-Chefin Birgit Hebein zählt man zudem auf Unterstützung vom Bund. Welches grüne Mitglied der Bundesregierung das Wort ergreifen wird, steht aber noch nicht fest.

SPÖ verzichtet auf offizielles Abschlussevent

Gänzlich aus der Wahlkampfdramaturgie ausscheren wird dieses Mal die SPÖ. Die Bürgermeisterpartei verzichtet nämlich gänzlich auf ein offizielles Abschlussevent, sagte ein Parteisprecher der APA.

Die Roten - und alle anderen antretenden Parteien - haben für das Werben um ein Kreuzerl aber ohnehin noch bis zum Sonntag, 11. Oktober, Zeit. An diesem Tag findet dann die Wahl zum neuen Wiener Gemeinderat und Landtag sowie für die 23 Bezirksvertretungen statt. Wahllokale haben bis 17.00 Uhr geöffnet, die Stimmabgabe erfolgt unter besonderen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen infolge der Corona-Pandemie.

Corona-Pandemie: Besonders viele Briefwähler und keine Partys

Wegen letzterer machen dieses Mal besonders viele Wienerinnen und Wiener von der Briefwahl Gebrauch. Bis dato wurden bereits deutlich mehr Wahlkarten ausgestellt als insgesamt bei der Wien-Wahl 2015. Durch den großen Ansturm wird das endgültige vorläufige Endergebnis eventuell erst am Dienstag feststehen, da die Wahlkarten erst ab Montag ausgezählt werden und dies ob der Fülle an Briefwahlstimmen womöglich an einem Tag nicht zu schaffen sein wird.

Nicht aufgrund der eventuell noch etwas unsicheren Resultatslage am Sonntag, sondern Corona-bedingt, fallen heuer am Wahltag auch die abendlichen bzw. nächtlichen Wahlpartys aus. Alle sechs Landtagsfraktionen haben auf APA-Anfrage angekündigt, unter diesen Umständen keine Feier abhalten zu wollen.

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(APA/Red)

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