Wien-Wahl 2025: NEOS-Spitzenkandidatin Selma Arapovic im Porträt

Selma Arapovic steht an der Spitze der Landesliste der NEOS für die Wien-Wahl 2025 am 27. April. Die Gemeinderätin und ehemalige pinke Sprecherin für Wohnbau und Stadtentwicklung ist inzwischen auch Klubobfrau der NEOS-Fraktion im Rathaus.
Familie flüchtete 1990er-Jahren nach Österreich
Auch der Weg in die Wiener Stadtpolitik war keinesfalls vorgezeichnet: Arapovic wurde am 25. Oktober 1976 in Visegrad geboren und wuchs in Bosnien auf. Mit ihrer Familie flüchtete sie nach Ausbruch des Krieges in den 1990er Jahren nach Oberösterreich. Sie besuchte in Ried im Innkreis das Gymnasium und studierte später in Graz Architektur. Danach übersiedelte sie in die Bundeshauptstadt, wo sie seit 2006 als Architektin tätig ist. Auch die Ziviltechnikerprüfung hat sie inzwischen abgelegt.
2014 stieg Arapovic bei den NEOS ein
Das Fundament für die Polit-Karriere wurde 2014 gelegt, als sie sich erstmals bei den NEOS engagierte - also zu einer Zeit, als man den Menschen auf der Straße noch erklären musste, wer die NEOS seien, wie sie betont. Als Bezirksrätin zog sie in die Bezirksvertretung der Leopoldstadt 2015 ein. Dort war sie eine Zeit lang NEOS-Klubvorsitzende. 2019 wurde sie auch ins pinke Landesteam aufgenommen.
2020 folgte der Sprung in den Gemeinderat. Im Stadtparlament fungierte sie unter anderem als stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen sowie im Gemeinderatsausschuss für Innovation, Stadtplanung und Mobilität. Ein inhaltlicher Schwerpunkt in der zu Ende gehenden Legislaturperiode war unter anderem die Novelle der Bauordnung, mit der etwa ein intensiverer Schutz für Abbruchhäuser in die Wege geleitet wurde.
Überraschende Nachfolge als NEOS-Spitzenkandidatin bei Wien-Wahl
Bei der Listenerstellung für die Wien-Wahl wurde sie von den NEOS-Mitgliedern auf den zweiten Platz der Landesliste gewählt. Zu Nummer eins wurde wie erwartet der Parteichef, Vizebürgermeister und Stadtrat Christoph Wiederkehr gekürt. Doch dieser wurde wenige Tage später als Bildungsminister nominiert. Nach kurzer Bedenkzeit verzichtete er auf die Kandidatur in Wien - was der Listenzweiten Selma Arapovic den ersten Platz bescherte.
Gleichzeitig übernahm Klubchefin Bettina Emmerling von Wiederkehr das Bildungs- und Integrationsressort. Arapovic wiederum rückte im Klub als Obfrau nach. Bei den Pinken werden seither beide Politikerinnen als "Spitzenkandidatinnen" tituliert - auch wenn es naturgemäß nur eine Person an der Spitze der Landesliste geben kann.
Wiener Donauinsel als Lieblingsort
Der Lieblingsort von Selma Arapovic in Wien ist das Donauufer bzw. die Donauinsel. Ihre liebsten Farben sind "Berry Pink" und "Olive Green". Die Mutter zweier Kinder fährt laut eigenen Angaben gern mit dem Rad durch die Stadt und liebt Gartenarbeit. "Feeling Good" von Nina Simone bezeichnete sie jüngst in einem Fragebogen als ihr Lieblingslied.
Zur Person: Selma Arapovic, geboren am 25. Oktober 1976 in Visegrad (Bosnien). Matura in Ried im Innkreis, Studium der Architektur in Graz. 2015 bis 2020 Bezirksrätin in Wien-Leopoldstadt. Mitglied des pinken Landesteams seit 2019. 2020 Einzug in den Gemeinderat. Wahl zur Klubchefin im März 2025.
(APA/Red)