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Wien-Wahl 2020: Hochburgen und umkämpfte Stadtteile der Parteien

Um diese Wiener Stadtteile wird bei der Wien-Wahl 2020 gekämpft.
Um diese Wiener Stadtteile wird bei der Wien-Wahl 2020 gekämpft. ©APA
Die SPÖ kann ihre besten Ergebnisse bei der Wien-Wahl in den klassischen Arbeiterbezirken und in Transdanubien einfahren, die ÖVP punktet in bürgerlichen Gegenden. Die Grünen haben ihr Klientel innerhalb des Gürtels, die FPÖ fischt in roten Bezirken. Aber: Die Einwohnerstruktur in den Bezirken verändert sich, was auch auf das Wahlverhalten am 11. Oktober Einfluss haben könnte.

Als fix gilt aber bereits jetzt: Auch nach der Wien-Wahl dem 11. Oktober wird Wien großflächig rot eingefärbt sein. Jedoch: Die Konkurrenz schläft nicht und ist in den einzelnen Stadtteilen auf Stimmen(aufhol)jagd, dort befinden sich die "Battlegrounds", die heiß umkämpften Bezirke Wiens.


SPÖ will Stimmen der FPÖ abfangen

Die SPÖ will die 2015 an die FPÖ verlorenen Meter wieder zurückgewinnen. Grünen und ÖVP fühlen sich durch den Bund beflügelt und wollen es nun auch in Wien wissen. Vom einstmals roten Hauptkonkurrenten FPÖ droht heuer weniger Gefahr, geht er doch nach dem Ibiza-Video, dem Platzen von Türkis-Blau im Bund und diversen Skandalen schwer angeschlagen ins Rennen.

FPÖ wird herbes Minus prognostiziert

Meinungsforscher prognostizieren den Blauen jedenfalls ein herbes Minus. Spannend wird allerdings sein, wo die enttäuschten FPÖ-Wähler hinwandern werden. Möglicherweise zur neuen Partei des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, das Team HC Strache, das um den Einzug in den Gemeinderat rittert - und auch die ÖVP hofft auf blauen Zulauf.

Nach der Wien-Wahl 2015 gab es auf Landtags- und Gemeinderatsebene genau zwei Bezirke, in denen die SPÖ, die wien-weit 39,59 Prozent erreichte, nicht Erster wurde: Simmering und Floridsdorf. Die FPÖ konnte der SPÖ damit zwei ihrer Hochburgen abjagen. Die SPÖ schaffte es unterdessen die traditionell schwarz/türkise Innere Stadt auf rot umzufärben. Am besten schnitten die Sozialdemokraten in der Brigittenau mit 43,08 Prozent ab, gefolgt von der Leopoldstadt (42,73 Prozent) und Rudolfsheim-Fünfhaus (42,55 Prozent). Rotes Schlusslicht war mit 32,51 Prozent Hietzing.

Rote Hochburgen wurden 2015 blau

Wo die SPÖ 2015 viel verlor, legte die FPÖ viel zu. Mit 42,9 Prozent konnten die Blauen den Roten den Spitzenplatz in Simmering abluchsen. Detto in Floridsdorf. Bei beiden Bezirken handelte es sich bis zur Wien-Wahl 2015 um rote Hochburgen. Ebenfalls stark zulegen konnten die Blauen in Favoriten und in der Donaustadt. Die geringste Gefolgschaft mit 15,93 Prozent verbuchten die Freiheitlichen, die wien-weit auf 30,79 Prozent kamen, in Neubau.

Die grünen Hochburgen bei der Wien-Wahl 2015

Und eben dort, im 7. Bezirk, waren 2015 die Grünen besonders stark. Sie schafften 26,75 Prozent. Der erste Platz ging sich aber nicht aus, den erlangte in Neubau ebenfalls die SPÖ. Ebenfalls überdurchschnittlich grün gesinnt waren die benachbarten Bezirke Mariahilf und Josefstadt - hier gab es auch besonders gute Ergebnisse für die Partei. Wenig Platz und Interesse gab es für die Grünen hingegen in den von SPÖ und FPÖ umkämpften Flächen- und Arbeiterbezirken. Dort erhielten sie die geringste Zustimmung. Das schlechteste Ergebnis fuhren sie mit 5,22 Prozent in Simmering ein. Das stadtweite Ergebnis lag bei 11,84 Prozent.

Die ÖVP erlitt mit 9,24 Prozent gar ihr historisch schlechtestes Wien-Resultat - und verlor zu allem Überdruss noch den einzigen schwarzen Fleck im roten Wien. Sie konnte die Stimmenmehrheit in der Innenstadt nicht halten und verbuchte dort ein massives Minus von 12,83 Prozentpunkten. Die meiste Zustimmung in Wien erfuhren die Türkisen mit 20,25 Prozent in Hietzing, auch wenn es dort nicht für Platz eins reichte. Wenig Interesse an der ÖVP gab es hingegen in jenen Bezirken, in denen die SPÖ und die FPÖ stark waren.

Neu in den Gemeinderat sind 2015 die NEOS eingezogen. Sie traten erstmals zur Wien-Wahl an. In drei Bezirken schafften sie ein zweistelliges Ergebnis: Innere Stadt (11,26 Prozent), Wieden (10 Prozent) und Währing (10,06 Prozent). Dabei handelt es sich um traditionell bürgerliche Gefilde, in denen sonst die ÖVP stark ist. Wien-weit kamen die NEOS auf 6,16 Prozent.

(APA/Red)

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