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Wien: Offener Brief zu Ex-Burg-Direktor Hartmann um Entlassung zu rechtfertigen?

Hartmann sieht eine "geschickt gesteuerte" juristische Aktion in dem Brief.
Hartmann sieht eine "geschickt gesteuerte" juristische Aktion in dem Brief. ©APA (Sujet)
Nachdem ein Teil der Wiener Burgtheater-Belegschaft am Freitag mit einem offenen Brief auf eine "Atmosphäre der Angst" unter Ex-Direktor Matthias Hartmann hingewiesen hat, ist dieser sich sicher, dass es sich dabei um eine "geschickt gesteuerte" juristische Aktion handle, um seine Entlassung 2014 zu rechtfertigen, wie er in deutschen Medien erklärte. Anwältin Maria Windhager, die einige Unterzeichner beraten hat, bestreitet das.
Schwere Vorwürfe erhoben

Vor der Premiere seiner “Lazarus”-Inszenierung in Düsseldorf gestern, Samstag, Abend sah Hartmann gegenüber der Onlineausgabe der “Rheinischen Post” eine juristisch gesteuerte Aktion. Viele der Unterzeichner kenne er gar nicht, stattdessen hätten ihm viele Kollegen seit Erscheinen des Briefes im “Standard” ihre Solidarität bekundet. Die #MeToo-Debatte sei wohl gerade recht gekommen, um seine Entlassung zu rechtfertigen. Er sei sicher, dass den Brief ein Rechtsanwalt aufgesetzt habe.

Offener Brief zu Hartmann “nicht von Burg-Anwalt formuliert”

Von Anwältin Maria Windhager, die einige der Unterzeichner medienrechtlich beraten hat, wird diese “vollkommen falsche Unterstellung” gegenüber der APA zurückgewiesen. “Der offene Brief ist nicht juristisch gesteuert worden, um Herrn Hartmann in seinem offenen Zivilverfahren zu schaden. Der Brief wurde auch nicht von einem Anwalt, insbesondere nicht von Burg-Anwalt Bernhard Hainz, formuliert. Er stammt ausschließlich von den UnterzeichnerInnen, viele von ihnen haben bis zuletzt konkrete Formulierungen eingebracht”, so Windhager.

In dem Brief hatten die Unterzeichner betont, dass es sich nicht um strafrechtlich relevante Vorwürfe handle, sondern beklagen “eine Atmosphäre der Angst und Verunsicherung”. Auch sei Hartmann kein Einzelfall. “Immer wieder wird von vielen RegisseurInnen in künstlerischen Prozessen Machtmissbrauch, Demütigung und Herabwürdigung als probates Mittel in der Arbeit angesehen”, so die rund 60 Beschäftigten des Burgtheaters.

(APA/Red)

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