Wayne Shorter, mit dem Zawinul in den Siebzigern den “Weather Report” gegründet hatte, hat per Email (die während der Trauerfeier verlesen wurde) Zawinul als Beispiel gebend für alle Musiker bezeichnet. Der “Paprikahendl-Meister, Semmelknödel-Meister, Schnaps- Enthusiast” Zawinul habe “nie den Humor verloren, auch nicht in den letzten Tagen”, sagte sein Sohn Erich. “Wenn er uns hier stehen sehen würde, würde er sagen: Was ist los, ist wer gestorben?”
Zawinuls Songs wie “Mercy, Mercy, Mercy” und “Birdland” sind längst “Jazz-Weltkulturerbe”, sagte Schauspieler und Zawinul-Freund Frank Hoffmann, der durch die Trauerfeier führte und Zawinul zitierte: “Weine nicht, dass es vorüber, sondern lächle, dass es gewesen.” Mitglieder des Zawinul Syndicates, Violinist Toni Stricker und Saxofonist Hans Salomon haben die Verabschiedung musikalisch gestaltet, unter den Trauergästen waren u. a. der Wiener Bürgermeister Häupl, Akkordeonist Otto Lechner, “Vienna Art Orchestra”-Gründer Mathias Rüegg und Bundestheater-Holdingchef Georg Springer.
Zawinul habe zuletzt immer öfter Wien besucht, “als ob der große Vogel immer engere Bahnen zog, um zur Landung anzusetzen.” An seinem Todestag, dem 11. September, sei Zawinul “ein letztes Mal, diesmal für immer, zurückgekehrt.” Mailath-Pokorny stellte in Aussicht, dass der von Zawinul jahrelang geplante und zuletzt verwirklichte Jazzclub “Birdland” eine “Fortsetzung finden wird”, damit Zawinuls Einsatz “nicht umsonst” gewesen ist.