Dies wäre das Worst-Case-Szenario. Möglich sei auch, die Arbeiten auf die Nacht oder einige Wochenenden zu konzentrieren oder nur einen Bahnsteig zu sperren. Dies soll in Gesprächen mit dem Bauträger BAI geklärt werden.
Zwischen der Totalsperre und Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen gibt es eine ziemlich weite Palette an Möglichkeiten, so der Sprecher: Wir wissen noch nicht, wie wir es wirklich lösen können. Bis jetzt sei jedenfalls noch gar nicht klar, wie sich der Bauablauf gestalten werde.
Die Wiener Linien widersprechen damit dem Landstraßer Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (S), der am Mittwochabend gegenüber Journalisten von einer Sperre der Linie U4 in Wien-Mitte in den Monaten Juli und August 2007 gesprochen hatte. ÖVP-Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl bezeichnete dies in einer Aussendung als nächsten Anschlag auf die Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Im Bewilligungsverfahren für das Bauprojekt Wien-Mitte wurde gestern, Mittwoch, eine weitere Hürde genommen: Mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ passierte es den Bauausschuss des Bezirks Landstraße. Dabei wurden einige unwesentliche Abweichungen vom Bebauungsplan gemäß Paragraf 69 der Bauordnung beschlossen.
ÖVP und Grüne hatte dagegen im Vorfeld protestiert. Bezirksvorsteher-Stellvertreter Rudolf Zabrana (S) betonte dagegen am Donnerstag in einer Aussendung, dass von den Abweichungen nur ein Prozent der Gesamtfläche bzw. der Gesamtkubatur betroffen sei.
Trotzdem gehen die Proteste weiter, und zwar vor allem wegen der von der SPÖ verteidigten Schließung der Landstraßer Markthalle, die in das Bauprojekt integriert werden soll. In der örtlichen Bezirksvertretung findet dazu morgen, Freitag, eine Sondersitzung statt, in der die Oppositionsfraktionen per Antrag die Erhaltung der Halle erreichen wollen. Zuvor findet auch ein Protestmarsch statt.
