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Wien-Mitte: 10,7 Mio. Euro Ablöse

Bild: ÖBB
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Die Ablöse für die Standler der Landstraßer Markthalle wird die Stadt Wien nicht 9, sondern 10,7 Mio. Euro kosten. Das hat das Büro von Stadträtin Sandra Frauenberger (S) am Donnerstag auf APA-Anfrage erklärt.

Der Bauträger des Projekts Wien-Mitte, die BAI, kauft der Stadt die Halle ab, allerdings um nur 8,7 Mio. Euro. Beschlossen wird dies am kommenden Montag im Wohnbauausschuss.

Die veranschlagten Freimachungskosten seien gestiegen, weil man nun auch die Ablöse für das Restaurant „Bierkutschn“ eingerechnet habe, so eine Sprecherin der Stadträtin. Das Geld für die Räumung kommt von der Stadt, die Verhandlungen mit den Standlern führt aber die BAI. Derzeit seien Bestandsaufnahmeverhandlungen im Laufen, hieß es. Die konkreten Ablöseverhandlungen würden demnächst beginnen.

Zeit ist dafür bis 30. März 2008. Die BAI kauft die Halle nur dann, wenn sämtliche „Bestandsverhältnisse“ bis zu diesem Zeitpunkt aufgelöst sind. Geräumt übergeben will man die Halle am 30. Juni 2008. Der Verkehrswert der Markthalle wird mit 8,688.300 Mio. Euro beziffert. Ermittelt wurde er von der Sachverständigen Brigitte Jank, gleichzeitig Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer.

Gemäß der Unterlagen der Stadt für die Ausschusssitzung bzw. den Beschluss des Gemeinderats differieren die Angaben, was die vor allem von ÖVP und Grünen geforderte Sanierung der Halle kosten würde. Verwiesen wird auf eine Studie der Architekten Henke und Schreieck vom März 2006, die von 6,5 Mio. Euro ausgeht. Ein Schätzgutachten der Magistratsabteilung 34 (Bau- und Gebäudemanagement) weise dagegen 9,3 Mio. Euro aus, womit die Sanierungskosten bereits über dem Wert der Liegenschaft liegen würden. Die von der SPÖ wiederholt genannte Summe von bis zu 20 Mio. Euro findet keine Erwähnung.

Dass die Stadt für die Ablösen um zwei Mio. Euro mehr ausgibt, als sie durch den Verkauf der Halle einnimmt, wird in der von der MA 69 (Liegenschaftsmanagement) erstellten Unterlage zwar zugestanden. Gleichzeitig verweist man auf den jährlichen Abgang von 1,4 Mio. Euro. Die Ablösezahlungen würden sich also nach nicht ganz acht Jahren amortisieren.

Die ÖVP zeigte sich von dem Vorhaben erneut empört. „Wiener SPÖ versetzt Landstraßer Markthalle den Todesstoߓ, übertitelte Klubobmann Matthias Tschirf am Donnerstag eine Aussendung. Die Sanierung koste rund 9 Mio. Euro, die Absiedlung der Marktstandler knappe 11 Mio. Euro. „Es ist eine Milchmädchenrechnung, festzustellen, welche Lösung den Wiener Steuerzahlern billiger käme“, so Tschirf.

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