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Wien-Leopoldstadt: Verwahrloste Meerschweinchen aus Wohnung gerettet

Die verwahlosten Meerschweinchen konnten gerettet werden.
Die verwahlosten Meerschweinchen konnten gerettet werden. ©Pfotenhilfe
Bereits im November 2019 mussten Mitarbeit des Tierschutzhofs Pfotenhilfe Meerschweinchen aus einer Wohnung in Wien abholen. Im Jänner mussten nun auch die restlichen Meerschweinchen abgeholt werden - sie waren teilweise sehr verwahrlost.
Bilder der verwahrlosten Meerschweinchen

Für den Tierschutzhof Pfotenhilfe ist es ein doppelt ärgerlicher Fall. Bereits im November 2019 musste eine Mitarbeiterin auf Ersuchen des Veterinäramts mehrere Meerschweinchen aus einer Wohnung in Wien-Leopoldstadt abholen.

Meerschweinchen verwahrlost: Frau konnte sich nicht mehr um sich selbst kümmern

Die offensichtlich psychisch angeschlagene Frau wollte damals jedoch nicht alle Meerschweinchen herausgeben. Deshalb behielt sie drei weibliche und ein männliches Meerschweinchen. Außerdem hält sie auch noch Katzen. Die Frau konnte nicht überzeugt werden, dass es aufgrund ihres Gesundheitszustandes, der sie auch immer wieder zu Krankenhausaufenthalten zwang, die Tierhaltung aufzugeben. Sie versprach jedoch, die Meerschweinchen nach Geschlechtern zu trennen.

Diesem Versprechen kam sie jedoch offensichtlich nicht nach. "Mitte Jänner hat sie dann bei uns angefragt, ob wir die restlichen Meerschweinchen auch holen könnten, die sich mittlerweile vermehrt hatten", sagt Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. Die Frau gab als Begründung an, sich kaum noch um sich selbst kümmern zu können. "Unsere Kollegin hat vor Ort nach längerer Suche auch drei Babys gefunden. Von Geschlechtertrennung keine Spur. Wir gehen davon aus, dass zumindest zwei weitere Tiere hochschwanger sind - Inzucht nicht ausgeschlossen. Dadurch entsteht für uns viel Aufwand und hohe Kosten, die leicht vermeidbar gewesen wären; und die ehemalige Halterin ist mittellos. Zudem haben die armen Tiere so lange Krallen, dass sie sich teilweise sogar schon um die Zehen wickeln", so Stadler. Die Frau gab an, auch zwei kranke Katzen zu halten. Da sie diese jedoch nicht herzeigen wollte, wurde der Fall von der Pfotenhilfe beim Veterinäramt angezeigt.

Pfotenhilfe fordert Meldepflicht von Tierhaltungen

Die Pfotenhilfe fordert von der neuen Regierung eine Meldepflicht von Tierhaltungen in Privathaushalten, sowie regelmäßige, möglichst jährliche Kontrollen. Wird man auf tierschutzwidrige Fälle aufmerksam - egal ob in Privathaushalten oder bei Tierhaltungsbetrieben-, kann auch anonym Anzeige erstattet werden.

"Wer bei Tierleid wegschaut macht sich mitschuldig", so Stadler. "Die meisten Fälle von schlechter Tierhaltung oder gar aktiver Tierquälerei sind für Außenstehende nicht erkennbar, für das direkte Umfeld aber oft genug schon. Es ist daher eine moralische Verpflichtung, Tieren in Not zu helfen, auch wenn man selbst nicht eingreifen will oder kann." 

(Red)

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