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Wien: Krisenstab empfiehlt Maske in Handel und Gastro

Die Umsetzung der Empfehlungen ist jedoch nur im Bund möglich.
Die Umsetzung der Empfehlungen ist jedoch nur im Bund möglich. ©APA/ROBERT JAEGER
Am Freitag hat der Wiener Krisenstab das Tragen von Masken in Handel und Gastro empfohlen. Nun hofft man auf eine österreichweite Regelung.

Der medizinische Krisenstab der Stadt Wien empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen, um den Anstieg der Coronavirus-Infektionen wieder zu bremsen. Er spricht sich etwa für eine Ausweitung der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im gesamten Handel aus. In Lokalen soll die Maske an der Bar und am Weg zum Tisch nötig sein. Auch in Sozialräumen von Firmen soll es Verschärfungen geben.

Wien hofft auf österreichweite Regelung

Wien kann derartige Maßnahmen jedoch nicht umsetzen. Man hoffe nun auf österreichweite Regelungen oder dass der Bund die Möglichkeit schaffe, regional derartige Maßnahmen umzusetzen, betonten Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) in einer Pressekonferenz. Hacker hatte bereits gestern, Donnerstag, strengere Maßnahmen gefordert.

Lob für funktionierenden Dialog mit Bund

"Ich kann gut damit leben, wenn es österreichweite Spielregeln gibt oder auch, wenn wir diese Spielregeln in Wien schaffen", bekräftigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der zuletzt bereits dem Bund nahegelegt hatte, entsprechend tätig zu werden und Maßnahmen wieder zu verschärfen. Druck auf den Bund wolle man aber nicht aufbauen, versicherten Hacker und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Man sei in ständigen Gesprächen. "Der Dialog mit Gesundheitsminister (Rudolf, Anm.) Anschober funktioniert sehr gut", beteuerte der Stadtchef. Man habe zuletzt aber registriert, dass nach vielen jungen Menschen nun auch wieder mehr ältere Personen erkranken würden. "Das macht uns Sorge", versicherte der Stadtchef.

"Sensibilisierung" auch in der Arbeitswelt empfohlen

Empfohlen werden darum neben den Verschärfungen im Handel oder in der Gastronomie auch eine "Sensibilisierung" im Bereich Arbeitswelt. Vor allem in Sozialräumen wird das Tragen der Maske empfohlen. Auch auf den Abstand in Großraumbüros solle verstärkt Rücksicht genommen werden. Zudem sind Regulierungen für "geschlossene Veranstaltungen" nach Ansicht des Krisenstabs nötig. Hier sei zuletzt immer häufiger auf die nötigen Vorsichtsmaßnahmen verzichtet worden, wurde beklagt.

Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die Wien allein umsetzen kann: Die Krankenanstalten und Pflegeheime setzen laut Stadtregierung das routinemäßige Testen vor Aufnahme ins Spital und in Pflegeheimen fort. Dies sei, so betonte Hacker, eigentlich erst bei der Ampelstufe Rot vorgesehen. Auch in Amtsgebäuden wird nun auf Gängen Maskenpflicht herrschen. Neue Regeln für Märkte wurden ebenfalls in Aussicht gestellt, wobei es hier noch keine Details gab.

Hacker: "Die Epidemie ist noch nicht vorbei"

"Die Epidemie ist noch nicht vorbei", warnte Hacker. Er gestand ein, dass - falls Verschärfungen kommen würden - dies für Einschränkungen sorgen werde. Doch man habe über den Sommer gesehen, dass viele Menschen nachlässig geworden sind. Und er machte keinen Hehl daraus, dass er die vom Bund vorgenommene Lockerung der Maßnahmen nicht gutgeheißen hat: "Wir waren nicht sehr glücklich darüber, dass wir in Österreich alle Spielregeln wieder aufgehoben haben."

Verwiesen wurde heute auch einmal mehr auf die Wiener Teststrategie. Durch routinemäßiges Testen der Kontaktpersonen entdecke man auch viele asymptomatische Fälle, wie betont wurde. Auch wurde darauf verwiesen, dass die Reiserückkehrer im Sommer zu einer massiven Zunahme der Fallzahlen geführt haben.

(APA/Red)

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