Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hat Montagabend nach mehreren Schießereien in der Wiener Innenstadt von einem "augenscheinlichen Terroranschlag" gesprochen. Derzeit gingen die Einsatzkräfte von mehreren Tätern aus. Nehammer bestätigte gegenüber der "ZIB2", dass es mehrere Verletzte gegeben habe, auch Tote seien darunter.
Nehammer geht von Terroranschlag aus - Verletzte und Tote
Die Spezialkräfte arbeiteten unter Hochdruck daran, die Täter auszuschalten. Laut ersten Informationen würden diese über Langwaffen verfügen. Nehammer appellierte an die Bevölkerung, zuhause zu bleiben und öffentliche Plätze zu meiden. "Falls sie sich in einem Lokal befinden, bleiben sie darin", appellierte der Innenminister.
Zu einer angeblichen Geiselnahme wollte der Innenminister nichts sagen und bat um Verständnis für den laufenden Einsatz.
Keine Öffis in der Innenstadt
Wegen des Anschlags ist die Wiener Innenstadt abgeriegelt, auch die öffentlichen Verkehrsmittel halten dort nicht. Die U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U4 halten an den innerstädtischen Stationen nicht an. Die Straßenbahnlinien werden umgeleitet oder kurzgeführt, teilten die Wiener Linien Montagabend mit.
Terror in Wiener Party-Hotspot: Erinnerungen an Pariser Anschläge
Die Attentäter von Wien haben sich wohl nach Vorbild des Pariser Anschlags im Jahr 2015 als Ziel einen Ausgeh-Hotspot ausgesucht. Die Terror-Attacke nahm laut Nehammer ihren Ausgang in der Seitenstettengasse. Dort befindet sich nicht nur die jüdische Synagoge, die ebenfalls Ziel gewesen sein könnte, sondern auch das sogenannte Bermuda-Dreick, ein alt gedientes Lokalviertel in der Wiener Innenstadt.
Das Bermudadreieck erstreckt sich vom Rabensteig über die Seitenstettengasse bis zur Judengasse und zum Ruprechtsplatz, alles nahe dem Verkehrsknotenpunkt Schwedenplatz. Angesichts der milden Temperaturen und der morgen coronabedingt startenden Gastrosperre war die Gegend, in der sich Lokal an Lokal reiht, auch an einem Montagabend belebt.
Vor allem in den 1980er-Jahren war das Bermudadreieck ausnehmend beliebt. Zu den legendären Gaststätten zählten das noch immer bestehende "Krah-Krah", der "Rote Engel" und der "Kaktus". Der Name des Lokalviertels leitet sich der Legende nach davon ab, dass so mancher trinkfreudige Besuch für längere Zeit in diesem Viertel "verschollen" war.
LIVE-Blog zum vermeintlichen Terroranschlag in Wien
(APA/Red)