Die Liste der Anschuldigungen ist lang: Gewerbsmäßiger schwerer Betrug, Urkundenunterdrückung, Schwere Nötigung, Falsche Beweisaussage, Begünstigung und Fälschung eines Beweismittels. Eine 56-jährige Serbin soll sich in mindestens 31 Fällen als falsche Polizistin oder Magistratsbeamtin ausgegeben und einwanderungswilligen Serbokroaten verschiedene Dienste angeboten haben. Die Ermittler gehen jedoch von weit mehr Geschädigten aus.
Jahrelang Notstandshilfe bezogen
Von den einzelnen Opfern bezog sie zwischen 3.000 und 9.000 Euro, die versprochenen Dienstleistungen wurden nur unzureichend, falsch oder überhaupt nicht erbracht. Darüber hinaus dürfte sie durch Falschangaben zu Unrecht über vier Jahre Notstandshilfe von mehreren zehntausend Euro bezogen haben.
Die 56-Jährige, die zuvor Teil einer nicht mehr existenten Betrugsgruppe gewesen sein soll, drohte auch Opfern, die zur Polizei gehen wollten, um Anzeige zu erstatten. Da zunächst nur zwei Personen tatsächlich eine Anzeige erstatteten, gestalteten sich die Ermittlungen laut Polizei als außerordentlich schwierig.
Mittäter setzte sich in die Karibik ab
Wegen der erheblichen Beweislast zeigte sich die Beschuldigte nach ihrer Festnahme umfassend geständig und nannte auch einen serbischen Mittäter. Er soll sich laut ihren Angaben in die Karibik abgesetzt haben.