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Wien feiert 100 Jahre Wiener Gemeindebau

Der Karl-Marx-Hof gilt als längstes zusammenhängendes Wohngebäude Europas.
Der Karl-Marx-Hof gilt als längstes zusammenhängendes Wohngebäude Europas. ©APA/AFP/JOE KLAMAR
Wien feiert das 100-jährige Jubiläum des ersten Gemeindebaus - dem Metzleinstaler Hof im 5. Bezirk. Zu dem Anlass werden in ganz Wien feste und Veranstaltungen abgehalten.
Welcher Gemeindebau ist der schönste?
Das ist der schönste Gemeindebau Wiens

Im Jubiläumsjahr zum Roten Wien wird auch “100 Jahre Gemeindebau” gefeiert. Mit dem Baustart des Metzleinstaler Hofes im 5. Bezirk – der als erster typischer Wiener Gemeindebau gilt – wurde das Wohnprojekt im Frühling 1919 ins Leben gerufen. Zum runden Geburtstag werden Veranstaltungen und Führungen in den Gemeindebauten selbst stattfinden.

Nach Angaben der Stadt wohnen in 220.000 Gemeindebauwohnungen rund eine halbe Million Wienerinnen und Wiener. Die Stadt hat diese Form des Wohnbaus nach längerer Pause zuletzt auch wieder aufgegriffen: 2015 kündigte sie an, wieder städtische Wohnanlagen errichten zu wollen. Unter dem Namen “Gemeindebau Neu” sollen bis zum Jahr 2020 rund 4.000 Wohnungen entstehen, die ersten Objekte der Neuauflage werden laut Wiener Wohnen bereits im Herbst eröffnet.

Großes Fest im Karl-Marx-Hof

Die neuen Bauten schreiben eine Geschichte fort, die auch international für Aufmerksamkeit sorgte. In der Epoche bis 1934 wurden berühmte Projekte wie der Karl-Marx-Hof, der längste Gemeindebau mit einer Länge von 1,1 Kilometern, errichtet. Ebenfalls in dieser Zeit entstand der Karl-Seitz-Hof in Floridsdorf mit 1.146 Wohneinheiten. Prominent ist auch der großflächige Sandleitenhof in Ottakring.

Gemeindebauten in Wien
Gemeindebauten in Wien ©APA

In der Nachkriegszeit wurde die Bautätigkeit im kommunalen Wohnbau wieder aufgenommen und die Wienerinnen und Wiener konnten in große Wohnanlagen wie in die Per-Albin-Hansson-Siedlung – mit 6.000 Wohnungen in drei Bauteilen der in Sachen Wohneinheiten größte Gemeindebau – oder in die Großfeldsiedlung einziehen. Über einen längeren Zeitraum erstreckte sich der Bau des Wohnparks am Schöpfwerk, der in den 1950-er bzw. in den 1970er-Jahren errichtet wurde.

Zum Jubiläumsjahr wartet die Stadt Wien mit einer Reihe von Veranstaltungen auf. Im Karl-Marx-Hof findet am 30. Juni ein großes Fest statt. Das Team des Waschsalon – ein bekannter Ausstellungsort im berühmten Wohn-Monument – gibt an diesem Tag auch Führungen durch den Paradebau der Wiener Wohnbaupolitik. Mit dabei sind auch ansonsten versperrte Orte wie etwa die Fahnentürme.

Open-Air-Konzert im Gemeindebau am Rennbahnweg 27

Die Wiener Symphoniker geben am 19. Mai ein Open-Air-Konzert im Gemeindebau am Rennbahnweg 27. Auch das VOLXkino wird seine Leinwand im Gemeindebau aufstellen: Ab Juni 2019 wird es insgesamt 13 kostenlose Vorführungen in den Anlagen geben – unter anderem im Karl-Seitz-Hof, im Karl-Wrba-Hof und im Harry-S.-Truman-Hof.

Um Interessierten einen Einblick in die traditionsreiche Geschichte und einen Ausblick auf die Zukunft des Gemeindebaus zu bieten, wird es zudem zahlreiche kostenlose Führungen rund um das Thema geben. Neben klassischen Touren, wie zum Beispiel entlang der “Ringstraße des Proletariats”, also dem Gürtel, mit dem Metzleinstaler Hof und dem Reumannhof wird Wiener Wohnen auch erstmals eine geführte Bustour durch die wichtigsten Gemeindebauten der Stadt anbieten. Eines der Tour-Highlights wird wohl eine Führung durch den Gemeindebau Rabenhof werden, mit anschließendem Besuch im Rabenhof Theater. Der Eintritt ist frei.

(APA/red)

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