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Wien Energie erzeugte und verkaufte weniger Strom

Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte und verkaufte Wien Energie weniger Strom.
Im Vergleich zum Vorjahr erzeugte und verkaufte Wien Energie weniger Strom. ©APA (Symbolbild)
In den ersten drei Quartalen 2011/ 2012 hat Wien Energie nicht nur weniger Strom als im Vorjahr erzeugt, sondern auch weniger Strom verkauft. Mit rund 4.700 Gigawattstunden liegt der Absatz fast um ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Während die Strom- und Gaspreise stabil bleiben, wird Fernwärme ab Anfang Oktober teurer.
Zahlreiche Stromausfälle im Sommer

Der gesamte Energieabsatz sank bei einem stabilen Stromgeschäft um 2,7 Prozent auf rund 19.800 GWh. Dies erklärten die beiden Wien-Energie-Geschäftsführer Susanna Zapreva und Robert Grüneis Mittwochabend vor Journalisten. Das KonzernErgebnis wird entsprechend vermutlich rückläufig, aber positiv sein. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) werde mit 35 bis 40 Mio. Euro besser als die prognostizierten minus 20 Mio. Euro sein. Bei den langfristigen Gasverträgen sind im Zuge von Nachverhandlungen nun rund 50 Prozent an den Ölpreis gebunden, der Rest orientiert sich an den Börsepreisen. Ziel ist, den ölpreisinduzierten Anteil auf rund ein Viertel zu senken. Versorgungssicherheit stehe aber an oberster Stelle, betonte Zapreva.

Stromabsatz und Stromverbrauch gesunken

Der derzeitige Trend an den Energiemärkten, mit hohen Gaspreisen und relativ niedrigen Strom-Großhandelspreisen werde sich fortsetzen, erwarten die Wien-Energie-Geschäftsführer. Der durchschnittliche Preis für Erdgas stieg um rund 8 Prozent auf 3,03 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zurückgefahren wurde bei der Wien Energie die Stromerzeugung aus den Gaskraftwerken, die Erzeugung aus Erneuerbaren stieg um rund ein Fünftel auf rund 620 Gigawattstunden (GWh). Die Wärmeproduktion sank um 2,3 Prozent auf 4.982 GWh, die Stromproduktion um 24,3 Prozent auf 4.720 GWh. Die gesamte Energieerzeugung ging um 14,4 Prozent auf 9.701 GWh zurück.

Der Stromabsatz stieg leicht um 0,1 Prozent auf 7.185 GWh. Bei Gas gab es in den ersten drei Quartalen ein Minus von 6,5 Prozent auf 7.420 GWh und bei Wärme einen leichten Rückgang um 0,6 Prozent auf 5.182 GWh. Im Vergleich zum Vorjahr war es im Versorgungsgebiet der Wien Energie um 3 Prozent wärmer. Die Temperaturen lagen aber leicht unter dem langjährigen Trend.

Umsatz der Wien Energie

Der Konzernumsatz der Wien Energie für die ersten drei Quartale 2011/12 betrug 1,69 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) belief sich auf 73,8 Mio. Euro, das Finanzergebnis auf 18,7 Mio. Euro. EGT und Konzernjahresüberschuss betrugen je 92,5 Mio. Euro. Der Verschuldungsgrad (Gearing) belief sich auf 107,7 Prozent. Beschäftigt waren 2.775 Mitarbeiter. Vergleichsdaten werden aufgrund der Umstrukturierung nicht genannt.

 Wechselplattform soll 2013 kommen

Änderungen erwarten die Wien-Energie-Geschäftsführer im Zuge der neuen Gasmarktregeln mit dem “Entry-Exit-Modell” ab Anfang 2013, wonach bestimmte Kosten künftig beim Lieferanten anfallen. Die Gesamtauswirkungen für die Kunden seien derzeit aber noch nicht abschätzbar, so Zapreva. Für das neue Energieeffizienz-Gesetz sieht sich die Wien Energie gut gerüstet, Energiesparberatungen hätten eine lange Tradition. So werden etwa im Wien-Energie-Haus auf der Mariahilfer Straße, das heute vor 15 Jahren eröffnet wurde, mittlerweile rund 23.000 Energieberatungen pro Jahr durchgeführt. Die Wien Energie gewinne am Heimmarkt wieder Kunden zurück, so Grüneis. “Der Mark funktioniert.” Bezüglich der geplanten Wechselplattform gebe es mit der E-Control ein gutes Gesprächsklima. Grüneis geht allerdings nicht davon aus, dass es mit Jahresbeginn 2013 eine fehlerfrei funktionierende Wechselplattform geben wird. (APA)

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