In einem Interview mit der Tageszeitung “Österreich” erheben Mitarbeiter und Vertreter des Betriebsrats von Wien Energie schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Einerseits spare der Konzern beim Stromnetz und sei damit für die zahlreichen Stromausfälle der letzten Wochen mitverantwortlich, andererseits sollen die Abgase der Fernwärme die Luftqualität der Stadt beeinträchtigen.
Sparkurs von Wien Energie
“Beinhart” soll der Sparkurs sein, der Wien Energie von der Wiener Stadtwerke Holding verpasst wurde, verrät ein Insider im Interview. In einem Schreiben heißt es gar, dass “Instandhaltungsmaßnahmen ab sofort nur bei Gefahr in Verzug sowie zur Beseitigung von Betriebsunterbrechungen” durchzuführen seien. Seit Anfang Juli habe es eine “gewisse Häufung” an Störungen in der Bundeshauptstadt gegeben, räumt der Konzern ein. Man liege über dem Durchschnitt, die Gründe seien aber vielfältig.
Gefährdet Fernwärme die Luftqualität?
Neben den Stromausfällen äußerten sich die Mitarbeiter auch zu den Grenzwerten der Fernwärme-Abgase. Bisher liege man sogar 80 Prozent unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert. Intern gäbe es jedoch Anweisungen, die Emissionen an die Grenzwerte heranzuführen. Genau das Gegenteil sei der Fall, meint Wien Energie-Sprecher Christian Neubauer. Auch bei den Stromausfällen gebe es keinen Grund zur beunruhigung: Heuer habe es um 20 Prozent weniger Unterbrechungen gegeben habe als im entsprechenden Zeitraum 2011.