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Wieder mehr Probleme am Praterstern

Die Anzahl der Obdachlosen und Drogensüchtigen am Praterstern steigt wieder
Die Anzahl der Obdachlosen und Drogensüchtigen am Praterstern steigt wieder ©vienna.at/Erich W.
Vor wenigen Wochen hat Vienna.at einen Lokalaugenschein am Praterstern durchgeführt und nicht allzu viele Probleme gefunden. Doch wenn das Wetter wärmer wird, kommen auch die wieder - und Leserreporter Erich W. hat sich umgesehen. 
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Unser Leserreporter schreibt: “Eine offensichtlich Drogenabhängige lehnt beim Aufgang Ausstellungsstraße zur U Bahn, jemand rief die Stationsaufsicht, da sie sich übergeben hatte und nicht wirklich ansprechbar ist obwohl bei Bewusstsein. Kinder spielen in unmittelbarer Nähe und müssen das Ganze mit ansehen! Die Rettung trifft ein nachdem die Verkehrsbetriebemitarbeiter diese verständigt hatten. Kurz darauf gibt es beim Rettungswagen einen kleinen Tumult, da drei offensichtlich alkoholisierte und obdachlose Männer sich dort mit einem Ordnungsdienstmitarbeiter sowie dem Sanitäter anlegten. Erst als der Ordnungsdienst die Polizei anruft, suchen die Männer das Weite, sodass sich die Sanitäter den Drogenkranken wieder voll widmen können.

Zur gleichen Zeit gibt es in der Bahnhofshalle Diskussionen mit der Polizei, die offenbar drei stark alkoholisierte Obdachlose aus dem Bereich des Supermarktes zu entfernen versuchten. Der Platzverweis wirkt nach endlosen Diskussionen, doch bald drauf wieder Streitereien und tätliche Auseinandersetzungen und viel Alkohol, am „Sandlereck“ (Platz neben dem U1 Aufgang Praterstern), sodass die Polizei abermals schlichtend eingreifen muss und einen Mann des Platzes verweist.Der geht nicht freiwillig und so bringt man ihn mit geübtem Griff vom Platz und verweist ihm in der Nordbahnstraße abermals des Platzes, diesmal mit Erfolg.”

Keine Hilfe von der Stadt für die “Individuen”?

Die Polizei zeigt Präsenz, doch steht man der Problematik mit den „Pratersternbewohnern“ trotz Unterstützung dieser durch die SAM, der am Praterstern tätigen Hilfsorganisation machtlos gegenüber. Die Streetworker reden mit den Leuten, leisten erste Hilfe und gehen wieder, was genau nichts bringt, denn mehr Hilfe wird laut den Aussagen von Betroffenen nicht geboten. 

Auf telefonische Nachfrage hieß es bei der Stadt (Ma 40), dass man nicht mehr tun könne und die (Zitat) „Individuen ohnehin nicht geholfen werden wollen. Darüber hinaus seien die Obdachlosenheime und andere Einrichtungen alle voll und so könne man nicht mehr machen!“, so Erich W. abschließend. 

Erich W. 

MA40 und FSW widersprechen

Durch den Osterfeiertag war eine sofortige Überprüfung der harten Aussagen unseres Leserreporters nicht möglich. Bei beiden städtischen Einrichtungen gab man sich jedoch überrascht über die Aussagen. So sagt Oliver Metzl von der MA40 (Soziales): “Erstens ist die MA40 nicht für Heime zuständig. Sämtliche Schlafstellen, betreute Unterkünfte und Nachtquartiere werden vom Fonds Soziales Wien (FSW) verwaltet. Wir haben die Auslastungszahlen nicht. Und zweitens gibt es bei uns interne Richtlinien, wie wir uns in der Öffentlichkeit präsentieren. Aussagen wie diese gibt es bei uns nicht. Ich habe keine Ahnung, wo Ihr Leserreporter diese Zitate her hat. “Und, so fügt Metzl hinzu, “es gibt bei uns jederzeit die Möglichkeit, sich zu beschweren, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Das geht auch anonym und jeder Beschwerde wird nachgegangen.”

Ähnliches sagt auch der FSW in Form von Sprecherin Iraides Franz: “Wir haben 1000 Dauerwohnplätze und rund 400 Nachtquartiere zur Verfügung. In normalen Nächten, die nicht so kalt sind wie etwa die im Februar, haben wir eine Auslastung von rund 80 Prozent. Ich kann diese Aussagen daher auch nicht nachvollziehen.”

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