Wieder ein Atom-Bomber von Putin abgestürzt

Die Maschine sei bei einem Routineflug in der Nähe von Irkutsk auf unbewohntes Gebiet gestürzt, berichtete die Staatsagentur Tass. Die Besatzung habe sich mit dem Fallschirm retten können. Als Ursache für den Zwischenfall wurde ein technisches Problem des viersitzigen Überschallbombers angenommen.
Ein Mitglied der vierköpfigen Besatzung sei ums Leben gekommen, erklärt der Gouverneur der Region Irkutsk im russischen Sibirien, Igor Kobzew, unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der restlichen Besatzung sei es gelungen, sich aus dem Flugzeug zu befreien. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden, schrieb Kobzew in der Nachrichten-App Telegram.
Die Tu-22M3
Das Flugzeug wurde Ende der 1960er-Jahre entwickelt und bis 1993. Konzipiert war die Maschine als Langstreckenbomber, nach Abrüstungsverhandlungen wurde sie zu Mittelstreckenbombern umgerüstet.

Die Tu-22 kann mit Lenkwaffen, Marschflugkörpern, Atomsprengkörpern und mit der "Kinschal", Putins hoch gepriesener Hyperschallrakete bewaffnet werden.
Schon ein Bomber abgeschossen
Die russische Luftwaffe hat bereits im April 2024 einen ihrer schweren Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 verloren.

Während das Verteidigungsministerium in Moskau von einem Absturz sprach, der vermutlich technische Ursachen habe, nahm die Ukraine dies als Abschuss in Anspruch. Nach Moskauer Angaben stürzte das Flugzeug im südrussischen Gebiet Stawropol bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz ab. Die vier Mann Besatzung hätten sich mit dem Schleudersitz gerettet. Die Maschine habe keine Munition an Bord gehabt.
Russische und ukrainische Militärblogger teilten in sozialen Netzwerken spektakuläre, aber nicht überprüfte Videos, die zeigen sollen, wie der 42 Meter lange Langstreckenbomber mit brennendem Triebwerk in der Luft trudelt. Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, teilte mit, dass es erstmals gelungen sei, ein solches Flugzeug mit einer Rakete abzuschießen. Die Angaben beider Seiten zu dem Vorfall waren nicht unabhängig zu überprüfen. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland aber bei dem kombinierten Raketen- und Drohnenangriff im April mehrere Tu-22M3 ein.
(APA/VOL.AT)