Die ÖSV-Langlauf-Trainer Emil Hoch und Roland Diethart befinden sich nicht mehr bei den Olympischen Spielen in Italien. Beide sind bereits am Tag nach der Doping-Razzia am Samstagabend abgereist. Das wurde am Dienstag aus ÖSV-Kreisen bekannt.
Die Razzia am Montag Abend fand in einem Nebenquartier des ÖSV, in dem die Langlaufbetreuer während der Olympischen Winterspiele untergebracht sind, statt.
Ich war in einer Pizzeria essen, als ich heim kam, sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Kästen waren umgeworfen, Taschen gelehrt, Dinge zerstört, schilderte Otto Jung, der Heimtrainer von Langläufer Martin Stockinger, am Dienstag gegenüber österreichischen Journalisten. Die Aktion soll zwei bis drei Stunden gedauert haben.
Stellungnahme von Markus Gandler, ÖSV-Sportdirektor für Langlauf und Biathlon:
“Unser großes Problem ist momentan, dass nur noch Gerüchte verbreitet werden, die nicht aus unserem Bereich kommen, das geht von einer gezielten Kampagne aus. Das geht in Dimensionen, die entbehren jeder Vorstellung.
Dass Diethart (Sprinttrainer und Athlet/Anm.) nach der Staffel abgereist ist, war angemeldet. Ob er zum 50-er wieder kommt, steht in den Sternen. Da ist nichts illegal. Bei Emil Hoch ist die Sachlage ein bisserl anders, das hängt zusammen mit Walter Mayer. Das werden wir erklären, das ist erklärbar. Emil ist momentan nicht hier. Wir wissen, wo er ist.
Es ist kein Geheimnis, dass es das Quartier (das durchsucht wurde/Anm.) gibt, es ist in Pragelato Plan. Da ist nichts gefunden worden. Wir haben nichts zu verstecken.
Ich habe vor einer halben Stunde mit Christian Hoffmann telefoniert, er hat Hustenreiz, er kann nicht einmal normal reden. Logisch macht ihm die Sache zu schaffen. Hoffmann ist in Ramsau, Michail Botwinow in Obertauern. Auch diese beiden haben nichts zu verstecken. Ich wünsche mir, dass der Hoffi zum 50-er antreten kann und die sportliche Antwort gibt. Aber das wird höllisch schwer. Wenn einmal im Lager Ruhe einkehrt, dann kommt von anderer Seite wieder ein Querschuss. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass das alles Zufälle sind. Was mit uns aufgeführt wird, das ist ein Skandal.”
“Kathastrophales Krisenmanagement”
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