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Wieder alle gegen Schumacher

Serien-Weltmeister Michael Schumacher ist auch in der Formel-1-Saison 2005 haushoher Favorit. Aber ein halbes Dutzend Konkurrenten macht sich Hoffnungen, die Solofahrt des Ferrari-Piloten zum Titel stoppen zu können.

“Es wird dieses Mal enger und härter, weil die anderen besser vorbereitet sind, und es für uns zumindest am Anfang mit dem Übergangsauto schwieriger wird”, rechnet der Deutsche 2005 mit mehr Widerstand. Als schärfste Rivalen stuft der 36-Jährige BAR-Honda und Renault sowie “McLaren-Mercedes dieses Mal von Beginn an” ein.

Trotz einschneidender Reglementsänderungen und des Einsatzes des Übergangsmodells F2004 M in den ersten vier von erstmals 19 Rennen spricht vieles für Schumachers insgesamt achten Titeltriumph und sechsten in Serie mit der Scuderia aus Maranello. Der “Nimmersatt” hat trotz seiner unzähligen Rekorde ungestillten Heißhunger auf Erfolge. Nach eigener Einschätzung ist Schumacher noch stärker motiviert als zu Beginn seiner ebenso einmaligen wie eindrucksvollen Grand-Prix-Karriere vor 14 Jahren. Zudem ist Ferrari der personell stabilste und im Arbeitsablauf am besten eingespielte Rennstall.

Dennoch spucken vor allem die Aufsteigerteams BAR-Honda und Renault große Töne. Jenson Button, im Vorjahr als Gesamtdritter bester Nicht-Ferraristi, bläst im neuen BAR-Honda 007 zur Jagd auf den Titelverteidiger: “Schumacher muss mehr auf uns aufpassen als im letzten Jahr.” Auch Patrick Faure, der Formel-1-Präsident von Renault, kündigte keck an: “2005/2006 wollen wir um den WM-Titel fahren. Wir müssen mit Ferrari auf Augenhöhe kämpfen.”

McLaren-Mercedes, im Vorjahr in der Konstrukteurs-Wertung auf den fünften Platz abgestürzt, hält sich dagegen mit Titelankündigungen zurück. “In Melbourne werden wir sehen, wie das Kräfteverhältnis ist”, verwies Kimi Räikkönen auf den Saisonstart am 6. März in Australien. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug traut dem Finnen und Neuzugang Juan Pablo Montoya aus Kolumbien viel zu, das Team müsse den beiden aber siegfähiges Material zur Verfügung stellen, wobei vor allem die Erkenntnisse von Testpilot Alexander Wurz eine wichtige Rolle spielen.

Williams-BMW schlägt nach den großspurigen WM-Versprechungen im Vorjahr diesmal sehr leise Töne an. “Wir wollen wieder in die Erfolgsspur zurück”, sagte Teamchef Frank Williams. Die Weiß-Blauen treten mit einem neuen Fahrerduo an, Mark Webber und Nick Heidfeld müssen ihre Siegfähigkeit erst beweisen. Solche Träume kann Ralf Schumacher nach seinem finanziell vergoldeten Abstieg zu Toyota nicht hegen. Für den 29-jährigen Wahl-Salzburger kommt es in erster Linie darauf an, den “Abstand zu den Top-Teams zu verringern.”

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