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Wie geht es mit AGM in Hohenems und Lauterach weiter?

Zwei AGM-Standorte in Vorarlberg stehen dem Vernehmen nach vor dem Aus. Bei AGM gibt man sich wortkarg, auch die Rewe Group will sich nicht dazu äußern.

Die beiden AGM-Standorte Hohenems und Lauterach blicken einer ungewissen Zukunft entgegen und stehen allem Anschein nach vor der Schließung, zumindest was ihr derzeitiges Geschäftsmodell betrifft.

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Die Schließung des Standortes in Lauterach bestätigte auch eine Mitarbeiterin gegenüber VOL.AT. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.

METRO übernimmt nur Bludenz

Klar ist: Anfang September 2021 wurde bekannt, dass Adeg und Metro Österreich sich auf die Übernahme von neun AGM-Großmärkten in Österreich und der AGM-Firmenzentrale in Salzburg samt Belegschaft durch Metro geeinigt haben. Auch der Standort Bludenz soll von Metro übernommen werden.

Von der geplanten Übernahme nicht betroffen sollen in Vorarlberg unterdessen die Standorte Hohenems und Lauterach sein. Das könnte nach Ansicht von Branchenexperten auch damit zusammenhängen, dass sich diese Standorte zu nah bei den direkten Konkurrenten Metro in Dornbirn und bei Transgourmet in Schwarzach befinden. Zwischenzeitlich hat die Bundeswettbewerbsbehörde jedoch Bedenken gegen diese geplante Übernahme geäußert und die Angelegenheit vor das Kartellgericht gebracht.

Angebliches Angebot an Belegschaft

Aus dem direkten Umfeld der AGM-Filialen Hohenems und Lauterach hört man, dass die beiden Standorte in naher Zukunft jedenfalls in ihrer derzeitigen Betriebsform geschlossen werden. Beim Standort Hohenems ist von Ende März 2022 die Rede, wobei dies natürlich auch von der Entscheidung des Kartellgerichtes abhänge, wie aus informierten Kreisen zu hören ist. Allerdings hätten die etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hohenems und Lauterach von der Rewe Group ein Angebot erhalten, dass sie in anderen Firmen oder Bereichen des Rewe Konzerns weiterarbeiten können, heißt es.

AGM will dazu noch nichts sagen

Bei AGM gibt man sich in der Angelegenheit wortkarg. Helmut König, der AGM-Standortleiter in Lauterach, verwies auf wpa-Anfrage und VOL.AT-Anfrage hinsichtlich der Zukunft des Standortes auf die AGM-Geschäftsführung in Bergheim bei Salzburg. Der bisherige AGM-Hohenems-Leiter Hubert Gmeiner hat das Unternehmen verlassen. Seine Funktion hat jetzt der Vorarlberger AGM-Regionalleiter Stefan Rosshäupter übernommen. "Ich sage dazu nichts. Bitte wenden Sie sich an die Zentrale in Bergheim", hieß es von Rosshäupter auf wpa-Anfrage.

AGM-Geschäftsführer Michael Kager-Foltin ist seit Mittwochvormittag für die Wirtschaftspresseagentur.com trotz mehrfacher Anfrage nicht erreichbar. Auch Konzersprecher Paul Pöttschacher kam auf VOL.AT-Anfrage nicht auf eine Schließung nicht zu sprechen: "Hier wird derzeit geprüft, wie diese näher an unser Kerngeschäft herangeführt werden können", so Pöttschacher zu den Standorten in Lauterach und Hohenems.

Rewe lässt sich nicht in Karten schauen

Bei der Rewe Group sagte Thomas Gimesi von der Konzernpressestelle auf Anfrage, dass die AGM-Standorte Hohenems und Lauterach von der möglichen Übernahme durch Metro nicht betroffen seien. Die geplante Übernahme gelte bekanntlich nur für Bludenz. Es gebe Pläne, wie man die Standorte Hohenems und Lauterach näher an das Kerngeschäft der Rewe Group heranziehen könne. Wie und in welcher Form dies geschehe und wie es dort weitergehe, sei noch offen. Andere Informationen würden ihm derzeit nicht vorliegen, so Gimesi.

Kein Fokus mehr auf Gastro- und Hotellerie-Kunden

Die Rewe Group möchte sich durch den Verkauf der AGM-Standorte nach eigenem Bekunden auf das Kerngeschäft im Lebensmitteleinzel- und -großhandel konzentrieren. Dazu gehört die Belieferung von Adeg-Kaufleuten und Kooperationspartnern wie Tankstellenshops. Das C+C-Geschäft, das sich insbesondere an Kunden aus Hotellerie und Gastronomie sowie der Cateringbranche richtet, wird damit eingestellt. Branchenexperten sind sich einig, dass die REWE Group das C+C-Geschäft in Österreich jedenfalls abstoßen wird. Sollte sich auch das Kartellgericht beim Verkauf der AGM-Standorte an Metro querlegen, werde es in naher Zukunft eben eine neue Lösung geben.

(WPA/VOL.AT)

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