"Wie ein Tsunami": Gigantische Rollwolke über Portugal

Wie portugiesische Medien berichten, handelte es sich um eine sogenannte Rollwolke – eine horizontale, röhrenförmige Wolkenformation, die sich in Bodennähe vom Meer her auf das Land zubewegte. Die portugiesische Zeitung "Hoje" sowie das englischsprachige Portal "The Portugal News" berichten übereinstimmend, dass die Wolke einer Flutwelle ähnelte.
Rollwolken, auch "Volutus" genannt, entstehen bei besonderen atmosphärischen Bedingungen – etwa beim Aufeinandertreffen von warmer und kalter Luft oder in Zusammenhang mit Kaltfronten. Durch Windschichtungen nimmt die Wolke ihre charakteristische rollende Bewegung an.
Obwohl Rollwolken ein seltenes Phänomen darstellen, treten sie laut Meteorologen in bestimmten Regionen der Welt regelmäßig auf. Die bekannteste Ausprägung ist die sogenannte "Morning Glory Cloud" im australischen Golf von Carpentaria. Auch in Neuseeland wurde das Phänomen von NASA-Forschern bereits dokumentiert.
Laut dem portugiesischen Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) ist das Auftreten einer Rollwolke an Portugals Küste hingegen ungewöhnlich. Erst seit einer Überarbeitung des internationalen Wolkenatlas im Jahr 2017 ist die Formation offiziell klassifiziert.
Strandbesucher reagieren mit Erstaunen
Zahlreiche Badegäste hielten die Szene mit Mobiltelefonen fest. In einem vielfach geteilten Beitrag auf dem Social-Media-Dienst X schrieb ein Nutzer: "Diese Wolke brach herein wie ein Tsunami." Die Videos zeigen Menschen, die beunruhigt ihre Strandsachen zusammenpacken.
Laut Meteorologen geht von Rollwolken keine direkte Gefahr aus. Dennoch können sie mit starkem Wind und abrupten Wetteränderungen einhergehen.
(VOL.AT)