Wie ein Kinderlachen zum Energiekick wird

Lustenau „Wenn dich früh am Morgen bereits fünf Kinder freudestrahlend anschauen und eines dir vielleicht sogar noch um den Hals fällt, dann weiß ich, dass ich den richtigen Beruf ausübe“, beginnt die Lustenauerin Ricarda Niederbacher zu schwärmen. Schon im Gymnasium war für sie klar, dass sie mit Kindern arbeiten möchte. „Ich wollte entweder Kinderärztin oder Kindergartenpädagogin werden.“ Heute ist sie froh über ihre Entscheidung, die Kindergartenschule besucht zu haben, denn das Zusammensein und das Kümmern um die kleinen Kinder ist eine bereichernde Aufgabe wie sie sagt. „Es erfüllt mich, wenn mich ein Kind anlacht und zeigt, dass es sich bei uns in der Kleinkindeinrichtung wohl fühlt. Dann weiß ich, dass ich am richtigen Platz bin“, erzählt die junge Leiterin des Zwergengarten Montfort in Lustenau zufrieden.
Kinder sind größte Schätze
Bereits in der Bafep Feldkirch kristallisierte sich für sie ihr Weg heraus. „Mir gefällt es in der Kleinkindbetreuung besser, die Strukturen sind noch nicht so streng und die Gruppen kleiner. So können wir individuell auf jedes Kind eingehen“, sagt sie. Seitdem sie ihren Abschluss gemacht hat, arbeitet sie in einem Zwergengarten der Kinderbetreuung Vorarlberg. Sieben Jahre ist sie mittlerweile dabei und hat schon vielen Kindern eine schöne, unbeschwerte und spannende Zeit ermöglicht. „Es ist ein großer Vertrauensbeweis der Eltern, wenn sie uns ihre Kinder anvertrauen. Sie zählen als ihre größten Schätze.“
Wertschätzender Beruf
„Wenn ich höre, wie ungern manche Leute arbeiten gehen und unzufrieden sind, dann stimmt mich das nachdenklich. Aber ich kann mir das gut vorstellen.“ Betrete man ein Großraumbüro, so kriege man vielleicht ein paar Morgengrüße zurück und schaue in müde Gesichter. Bei ihr sei das anders. Diese Energie, die die Kinder mitbringen, füllen das Haus. Allein schon die Begrüßungen durch die Kinder geben ihr die Motivation für diesen Job. „Kinder bringen einem ganz oft am Tag ihre Wertschätzung entgegen.“ Sie sind ehrlich und zeigen dir, wenn es ihnen gut geht.
Leitende Funktion
Ricarda Niederbacher hat nun seit drei Jahren die Hausleitung des Zwergengartens Monfort über und schafft als Leiterin ein Umfeld, in dem sich die Kinder wohl fühlen. „Ich habe aber auch die Eltern und das Team im Blick. Das macht meine Arbeit so abwechslungsreich.“ Kinder dürfen bei ihr in der Einrichtung wachsen, lernen und sich in ihrer Entwicklung frei entfalten. Das positive Feedback der Eltern signalisiert ihr, dass sie mit ihrem Team auf dem richtigen Weg ist. „Neben der wichtigen Freispielzeit finden für die Kinder auch viele Bildungsangebote statt. Wir leisten wertvolle Bildungsarbeit.“ Sie merkt, dass mittlerweile auch die Öffentlichkeit elementarpädagogische Einrichtungen als Bildungseinrichtungen gesehen werden.
Vertrauen gewinnen
Jedes Kind ist unterschiedlich und von jedem muss man das Vertrauen gewinnen. „Das ist zwar immer wieder eine Aufgabe, aber wenn es klappt und das Kind eine Bindung zu einem aufbaut und sich wohl fühlt, ist das unbeschreiblich schön.“ Ricarda Niederbacher liebt, was sie macht, und tankt neben ihrer Arbeit Energie in der Natur. „Ich bin gerne draußen, klettere, gehe wandern oder schlage mein Zelt bei einem Musikfestival auf.“ Für die Arbeit mit Kindern braucht man viel Freude, aber auch Geduld und Fokus. Manchmal stellen einen verschiedene Veränderungen, wie z.B. das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, vor neue Herausforderungen. In diesen Fällen ist es wichtig den Fokus nicht zu verlieren. „Und der liegt ganz bei den Kindern“, wie sie betont. Bvs
Zur Person
Ricarda Niederbacher
Geboren am 22. April 1997, wohnhaft in Lustenau
Hobbies: wandern, klettern, campen, viel Zeit in der Natur verbringen