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Wie darf ich mein Kind nennen? Was erlaubt ist und was man beachten muss

Wie ein Kind in Österreich heißen darf, ist gesetzlich klar geregelt – mit Ausnahmen, Fristen und gerichtlichen Folgen.
Wie ein Kind in Österreich heißen darf, ist gesetzlich klar geregelt – mit Ausnahmen, Fristen und gerichtlichen Folgen. ©Canva
Welche Vornamen sind zulässig, wie viele erlaubt – und was passiert bei Streitfällen? VOL.AT liefert den Überblick über die aktuelle Rechtslage zu Vor- und Nachnamen in Österreich – inklusive Statistik und kuriosen Beispielen.

Wie ein Kind in Österreich heißen darf, ist gesetzlich klar geregelt – mit Ausnahmen, Fristen und gerichtlichen Folgen. Mindestens ein Vorname muss dem rechtlichen Geschlecht des Kindes entsprechen, Fantasienamen, Emojis oder Bezeichnungen, die dem Kindeswohl widersprechen, sind nicht zulässig (§ 13 Abs. 1–3 Personenstandsgesetz, PStG).

Die Vornamen werden von den Erziehungsberechtigten schriftlich erklärt. Erfolgt diese Erklärung nicht innerhalb von 40 Tagen, wird das Pflegschaftsgericht eingeschaltet.

Schreibweise, Mehrfachnamen und Gender-Fragen

Namen sind laut Gesetz "zeichengetreu" aus Urkunden zu übernehmen. Bei fremdsprachigen Schriftzeichen muss eine Transliteration nach ISO-Normen erfolgen (§ 38 PStG, § 5 PStV). Mehrere Vornamen sind möglich – entscheidend ist, dass zumindest der erste den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Top-10 Mädchennamen Österreich 2024

Top-10 Mädchennamen

Österreich 2024 • Häufigkeitsverteilung
Emilia
534
Emma
523
Marie
518
4
Anna
516
5
Sophia
488
6
Mia
462
7
Lena
433
8
Valentina
422
9
Lea
398
10
Laura
397

Basierend auf offiziellen Statistiken • Gesamt: 4.591 registrierte Namen

Auch geschlechtsneutrale Namen sind erlaubt, solange der erste Vorname eindeutig dem rechtlichen Geschlecht zugeordnet werden kann.

Wenn Gerichte entscheiden müssen

Die Verwaltungspraxis zeigt, dass unübliche Namen regelmäßig abgelehnt werden. So bestätigte der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) im Fall "Lemilia", dass ein Name gebräuchlich sein müsse (Ro 2020/01/0013). Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellte im Fall Sahiner v. Austria (2025) fest, dass Österreich einen weiten Ermessensspielraum habe – eine Konventionsverletzung liege nicht vor.

Top 10 Bubennamen Österreich 2024

Bubennamen 2024

Die beliebtesten Jungennamen in Österreich

Top 10 Ranking

1
Elias
671
Nennungen
2
Paul
659
Nennungen
3
Noah
621
Nennungen
4
Jakob
620
Nennungen
5
Maximilian
599
Nennungen
6
Felix
584
Nennungen
7
Leon
561
Nennungen
8
David
500
Nennungen
9
Jonas
499
Nennungen
10
Leo
489
Nennungen
671
Häufigster Name (Elias)
5.803
Gesamt Top 10
182
Differenz 1. zu 10. Platz

Zahlen, Sonderzeichen oder kreative Namensketten werden regelmäßig abgelehnt. Diakritische Zeichen wie Akzente sind nur bedingt erlaubt und müssen im Zweifel transliteriert werden.

Familiennamen: Doppelnamen, Änderungen und Kindesanträge

Bei der Eheschließung können Paare einen gemeinsamen Familiennamen bestimmen oder jeweils ihren bisherigen behalten. Auch Doppelnamen sind möglich – allerdings nur mit maximal zwei Namensbestandteilen und verpflichtendem Bindestrich (§ 93 ABGB).

Bei Scheidung kann ein früher geführter Name wieder angenommen werden, auch eine Anpassung an geschlechtsspezifische Endungen ist zulässig – etwa der Wegfall von "‑ová" bei tschechischen Namen (§ 93a ABGB).

Vorarlberg Top-Namen 2024

Vorarlberg: Top-Namen 2024

29
Beliebtester Mädchenname
31
Beliebtester Bubenname

Mädchennamen

1
Emma
29
2
Ella
25
3
Emilia
24
3
Mia
24

Bubennamen

1
Noah
31
2
Paul
28
3
Theo
27
Quelle: ORF Vorarlberg-Bericht mit Statistik-Austria-Daten, 02.09.2025

Kinder erhalten grundsätzlich den gemeinsamen Familiennamen der Eltern oder einen festgelegten Nachnamen eines Elternteils (§ 155 ABGB).

Eine behördliche Namensänderung ist in Österreich nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich – etwa bei lächerlichen oder schwer aussprechbaren Namen, Einbürgerungen oder zur Wahrung des Kindeswohls.

(VOL.AT)

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