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WHO-Chef: "Moralisches Versagen" der Pharmafirmen

WHO-Chef kritisiert Pharmafirmen für "moralisches Versagen".
WHO-Chef kritisiert Pharmafirmen für "moralisches Versagen". ©REUTERS/Johanna Geron/Pool/File Photo
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisierte die Pharmafirmen für zu hohe Preise für Covid-19-Medikamente.

Während die Firmen Rekordgewinne machten, verlangten sie für diese Corona-Medikamente Preise, die für arme Länder nicht erschwinglich seien, kritisierte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Er sprach von moralischem Versagen. Tedros nannte keine Firma beim Namen.

WHO kritisiert zu hohe Preise für Covid-Medikamente

Wegen des knappen Angebots und der hohen Preise könnten manche Länder die lebensrettenden Covid-Medikamente nicht kaufen. "Es ist nicht hinzunehmen, dass in der schlimmsten Pandemie innerhalb eines Jahrhunderts neuartige Behandlungsmöglichkeiten, die Leben retten können, nicht alle erreichen, die sie brauchen", sagte Tedros. Die WHO akzeptiere, dass Innovation bei den Pharmaunternehmen belohnt werden müsse. "Aber wir können keine Preise akzeptieren, die lebensrettende Covid-19-Medikamente nur für Reiche zugänglich machen und die für Arme außerhalb ihrer Reichweite bleiben. Das ist moralisches Versagen", sagte Tedros.

Im April hatte die WHO nach mehreren anderen Mitteln das auch in Deutschland schon eingesetzte Medikament Paxlovid von der US-Firma Pfizer bei bestimmten Corona-Patientinnen und -Patienten empfohlen. Die Mittel können in der Frühphase einer Sars-CoV-2-Infektion vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

Pharmafirmen bieten Medikamente in drei Preiskategorien

Pharmafirmen bieten Medikamente in der Regel in drei Preiskategorien an, sodaß Länder mit niedrigen Einkommen deutlich weniger dafür zahlen als reiche Länder. Wie bei den ersten Corona-Impfstoffen im vergangenen Jahr haben sich aber viele reiche Länder mit Bestellungen einen Großteil der ersten Produktion der Covid-19-Medikamente gesichert, wodurch zunächst wenig für die anderen Saaten übrig geblieben ist.

(APA/Red)

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