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Wettlauf um KI-Fachkräfte: Tech-Konzerne setzen auf hohe Prämien und gezielte Abwerbung

Es wird mit Millionendeals um Topforscher gehandelt.
Es wird mit Millionendeals um Topforscher gehandelt. ©Symbolbild/Canva
Im Silicon Valley verschärft sich der Wettbewerb um KI-Fachkräfte. Unternehmen setzen auf hohe Gehälter, Aktienpakete und direkte Ansprachen, um erfahrene Forscherinnen und Forscher zu gewinnen oder im Unternehmen zu halten.

Der Wettbewerb um die besten Fachkräfte in der Künstlichen Intelligenz hat eine neue Dimension erreicht. Wer heute ein führendes KI-Modell entwickeln will, braucht nicht nur leistungsfähige Rechenzentren, sondern vor allem eine kleine Gruppe hochspezialisierter Forscherinnen und Forscher. Diese sogenannten "individual contributors" – also Schlüsselpersonen mit tiefem Fachwissen – gelten als strategisch entscheidend. Ihre Arbeit kann über den Erfolg oder Misserfolg ganzer Unternehmen entscheiden.

Treffen mit hochrangigen Personen

Im Wettbewerb um Spitzenkräfte setzen Unternehmen zunehmend auf direkte Ansprache durch Führungspersonen. Der KI-Forscher Noam Brown berichtet, bei seiner Jobsuche im Jahr 2023 Einladungen von hochrangigen Branchenvertretern erhalten zu haben – darunter ein Treffen mit einem Google-Mitgründer und ein Gespräch mit dem OpenAI-CEO. Auch ein Investor habe ihn persönlich kontaktiert. Letztlich entschied sich Brown für OpenAI, eigenen Angaben zufolge nicht wegen des finanziellen Angebots, sondern aufgrund der zugesicherten personellen und technischen Ressourcen für seine Forschung.

Millionenangebote für Topforscher

Um erfahrene Fachkräfte zu halten, greifen Unternehmen zu großzügigen finanziellen Maßnahmen. Forschern, die einen Wechsel zum neuen Unternehmen des früheren OpenAI-Chefwissenschafters Ilya Sutskever in Betracht zogen, sollen Angebote in Millionenhöhe gemacht worden sein – darunter Prämien von zwei Millionen Dollar und Aktienpakete im Wert von mehr als 20 Millionen Dollar. Teilweise seien diese Zahlungen an die Bedingung geknüpft gewesen, noch ein weiteres Jahr im Unternehmen zu bleiben. Auch bei anderen Fällen, etwa im Zusammenhang mit Eleven Labs, wurden laut Berichten hohe Summen aufgewendet, um Forscherinnen und Forscher zum Verbleib zu bewegen.

Neue Wege im Recruiting

Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal führt dazu, dass Unternehmen ihre Rekrutierungsstrategien anpassen. Spezialisierte Datenfirmen setzen auf Analyseverfahren, um bislang weniger bekannte Talente frühzeitig zu identifizieren. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass einige KI-Unternehmen gezielt Personen mit physikalischem oder quantentechnologischem Hintergrund einstellen. Trotz hoher Gehaltsangebote spielen laut mehreren Aussagen auch Teamstruktur und inhaltliche Ausrichtung eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers.

(VOL.AT)

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