Gestern um 12.01 Uhr: Ein Duesenberg A Tourer aus dem Jahr 1923 eröffnet die 14. Silvretta Classic im Montafon. Im 30-Sekunden-Takt werden die sorgfältig ausgewählten Raritäten auf die anspruchsvolle Strecke geschickt. Aus 300 Anfragen hat der Veranstalter, der Fachmagazin-Verlag Motor Presse Stuttgart, 160 Fahrzeuge mit dem Ziel, die größtmögliche Marken- und Modellvielfalt am Start zu haben, ausgewählt. 80 Minuten nach dem ersten historischen Fahrzeug geht ein VW Golf Blue E-Motion ins Rennen und eröffnet die Wettfahrt der Gegensätze. Zum zweiten Mal ist die Silvretta E-Auto Teil der traditionsreichen Oldtimer-Rallye. Und es gibt Verbindendes. Wie etwa die faszinierende Technik. Eben nicht jene von gestern, sondern die von morgen. Unglaublich, wie viele schöne Autos hier am Start sind, schwärmt Dr. Sören Hinze von den historischen Modellen und erklärt im gleichen Atemzug, wie faszinierend das Projekt sei, das ihm in Wolfsburg zugeteilt wurde. Hinze leitet die Elektro-Golf-Flotte von Volkswagen und nimmt am Beifahrer-Sitz Platz. Ausgerüstet mit zwei mechanischen Stoppuhren und einer elektronischen am Smartphone. Mit der prüft er, ob die beiden anderen auch wirklich stimmen.
Gleichmäßigkeit zählt
Die Silvretta Classic und die E-Auto sind Gleichmäßigkeits-Wettfahrten. Da kommt es auf jede Hundertstelsekunde an. Voraussetzung freilich ist, dass man überhaupt ins Ziel kommt. Bei Elektro-Autos ist die Reichweite eines der größten Probleme. Vor allem die mächtigen Anstiege saugen an den Batterien. Der Flotten-Chef aus Wolfsburg mahnt während der Bergfahrt auf die Bieler Höhe Zurückhaltung ein. 102 Kilometer lang ist die Etappe. Kein Pappenstil. Bergab entspannt sich seine Miene. Der Golf ladet. Im Rekuperationsmodus stehen im Tal wieder 61 Prozent der Batterie-Leistung bereit. So hätten wir über 200 Kilometer geschafft, rechnet er vor. Faszinierend. 2013 werde es den E-Golf in Serie geben, gibt der Techniker einen Ausblick und unterbricht wieder. Ein Dino Ferrari kreuzt den Weg. Einfach wunderschön, sagt er. Wie viele der anderen 159 Oldtimer auch.
Am Freitag startet die Silvetta Classic zur Bregenzerwald-Etappe um 8 Uhr in Partenen.
(VN)