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Wetterkapriolen: "Mid mountain fog" und "Ananas-Express"

Der Nebel von Whistler hat am Mittwoch den geplanten Ablauf des olympischen Riesentorlaufs der Frauen verhindert und eine Verschiebung des zweiten Durchgangs auf Donnerstag erzwungen. Die Wetterkapriolen sind typisch für das nahe am Pazifik liegende Gebiet.

So hatte sich am Mittwoch der “Mid mountain fog” über der Strecke festgesetzt, ein in der Mitte des Berges hängenbleibender Nebel. Westwinde vom Pazifik treiben ihn gegen die Gebirgskette – helfender Ostwind ist selten.

Whistler war seinerzeit wegen wetterbedingter Serien-Absagen aus dem Weltcupkalender geflogen. “Es gibt ja Gründe, dass wir im Weltcup bis zu den Testrennen für Olympia 2008 jahrelang nicht in Whistler gefahren sind”, sagte der norwegische Skirennläufer Aksel Lund Svindal vor den Winterspielen, bei denen er sich bisher drei Medaillen umgehängt hat. Dass es bei den vorolympischen Wettkämpfen 2008 keine Absagen gab, wunderte damals viele.

Passend dazu erinnerte sich der frühere deutsche Slalom-Weltmeister und jetzige TV-Kommentator Frank Wörndl an seine Whistler-Erlebnisse. “Jedes Mal, wenn ich hier hergekommen bin, wurden die Rennen wegen schlechten Wetters abgesagt”, sagte Wörndl. “Wir nannten den Ort immer: Pissler Mountain.”

2010 sorgt das Klimaphänomen “El Nino” für einen bisher sehr warmen und feuchten Winter im westlichen Kanada. Untypisch ist das Wetter für diese Jahreszeit aber nicht. Wegen der Lage zwischen Pazifik und Küstengebirge hat die Region mit das mildeste kanadische Klima im Winter. Auch, weil die als “Ananas-Express” bezeichnete subtropische Windströmung warme und feuchte Luft aus Hawaii heranführt.

Durch die wechselnden Temperaturen können die Bedingungen schnell zwischen Regen und Schneefall umschwingen. Und auch die Beschaffenheit des Schnees ändert sich dann zwischen Kaltschnee, Nassschnee oder Neuschnee.

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