Wettcafé- Überfall - Steirer festgenommen
Nach Angaben der Exekutive gab der Steirer zu, wegen hoher Schulden die Tat begangen zu haben. Danach setzte er sich nach Chile ab, wo seine Frau lebt. Zurück in der Heimat konnte er nach einem Hinweis aus der Bevölkerung im Haus seiner Eltern festgenommen werden.
Das Motiv für den Überfall im Spätherbst des vergangenen Jahres soll die Spielsucht des 45 Jahre alten Technikers gewesen sein, erklärte Werner Rampitsch von der Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos. Die 24-jährige Frau des Steirers, eine Chilenin, hatte Heimweh bekommen und war im vierten Monat schwanger in ihre Heimat zurückgeflogen. Ihr Mann wollte nach einigen Monaten nachkommen. Weil der 45-Jährige, der seit Jahren spielsüchtig ist, das Geld für einen Neuanfang in Chile verspielt hatte, wollte er sich umbringen. Der Selbstmordversuch scheiterte an der Alkoholisierung des Obersteirers.
Also lieh er sich von seinem Vater 2.500 Euro, um das Geld in einem Wettcafe zu vermehren. Als der 45-Jährige aber alles verspielte, entschloss er sich zu einem Überfall. Bei der Einvernahme gab der Techniker zu, den Kellner zuerst mit einem Messer bedroht zu haben. Danach fesselte er ihn mit dem selben Strick, mit dem er sich zuvor das Leben nehmen wollte. Mit den 5.400 Euro Beute flog der Steirer zu seiner Familie nach Chile.
Sein Rückflugticket war für Anfang Mai gebucht. Er wollte sich vermutlich offen lassen, ob ein Leben in Chile funktioniert, oder nicht, erklärte der Ermittler. Als das ganze Geld verbraucht war, hatte der 45-Jährige keine andere Möglichkeit als zurück zu fliegen. Er quartierte sich bei seinen Eltern in St. Gallen (Bezirk Liezen) ein und rechnete eigentlich jeden Tag damit, dass die Gendarmerie auftaucht, so Rampitsch. Schließlich ging bei der Exekutive dann auch ein anonymer Hinweis ein. Jemand hatte sich an das Fahndungsfoto erinnert, dass nach dem Überfall veröffentlich worden war und den 45-Jährigen wiedererkannt. Er wurde am Dienstag festgenommen.