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Wespen-Allergiker sind derzeit besonders gefährdet

Menschen, die gegen Wespengift allergisch sind, leben im Herbst besonders gefährlich.

Denn vor allem die Obsternte und das Fallobst ziehen die Insekten an. “Gerade für die spät geschlüpften Jungtiere sind reife Früchte die Futterquelle Nummer eins”, erklärte Michael Barczok vom Vorstand des deutschen Bundesverbands der Pneumologen. Da Kontakte mit Wespen sich daher derzeit kaum vermeiden ließen, müssten Allergiker jetzt besonders aufpassen.

Angesichts der lebensbedrohlichen Folgen eines einzigen Wespenstiches rät Barczok den Betroffenen, sich bei einem Facharzt mit allergologischem Schwerpunkt einer sogenannten spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) zu unterziehen. Ziel dieser Methode sei es, die Überempfindlichkeit gegenüber Wespengift abzubauen, erklärt der Facharzt.

Dazu werde den Patienten in regelmäßigen Abständen das verantwortliche Allergen schrittweise in zuerst unterschwelliger, dann steigender Dosierung zugeführt. Diese kontrollierte Zufuhr führe schließlich zu einer erhöhten Toleranz gegenüber dem zugeführten Allergen. Erfreulicherweise sei die Erfolgsrate dieser Behandlungsform bei Insektengiftallergikern besonders hoch – sie betrage nahezu 100 Prozent. “Damit erreicht fast jeder Patient einen vollständigen Schutz und kann somit sicher vor schweren allergischen Reaktionen bewahrt werden”, betont Barczok.

Während der Stich einer Wespe für Gesunde zwar schmerzhaft, aber harmlos ist, können Allergiker bereits nach einem einzigen Stich lebensbedrohliche Reaktionen entwickeln: “Innerhalb einer Minute kommt es zu typischen Symptomen wie starkem Juckreiz, Hautrötung oder Nesselausschlag am ganzen Körper, Schwellungen im Gesicht und am Hals, Schwindelgefühlen und Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Schluck- und Sprechbeschwerden, Husten, Atemnot bis hin zum sogenannten anaphylaktischen Schock”. Dieser stelle den Gipfel einer allergischen Reaktion dar und führe zum völligen Zusammenbruch des Kreislaufs und dann zu Ohnmacht und Kollaps. Ohne sofortige Notfallversorgung mit entsprechenden Medikamenten könne ein solcher Vorfall tödlich ausgehen, warnt Barczok.

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