"Wenn Leute unterwegs gewesen wären, gäbe es Tote"

Am Wochenende kam es in Vorarlberg zu zwei Verkehrsunfällen in Hard und Gaißau. Was auffiel: Beide Lenker waren alkoholisiert. Sie setzten sich mit rund zwei Promille hinters Steuer.
Für den Einsatzleiter der Feuerwehr Gaißau, Thomas Pechtl, ist klar: Wenn ein Lenker unter Alkohol- und Drogeneinfluss steht, ist das kein Kavaliersdelikt und bringt auch Einsatzkräfte in schwierige Lagen.
Katze soll Schuld sein
Was war passiert? In der Nacht von Samstag auf Sonntag kollidierte ein Fahrer in Gaißau mit einem Baum, nachdem er – nach eigenen Angaben – versucht hatte, einer Katze auszuweichen. Er und seine Beifahrer wurden verletzt und in Krankenhaus gebracht, das Fahrzeug erlitt Totalschaden. Ein Alkomat-Test der Polizei ergab einen Wert von 2,06 Promille – weit über dem gesetzlich zulässigen Höchstwert.

"Das war mitten im Dorf"
Pechtl war selbst beim Unfall vor Ort. "Wichtig ist, dass es ihnen gut geht", erklärt er zum Umgang mit alkoholisierten Lenkern. "Dass es allen anderen gut geht. Im Nachhinein redet man aber auch darüber", gibt er zu verstehen. "Es war schon Abend, aber um diese Jahreszeit ist es fast noch hell", meint er. "Wo der gefahren ist, das war mitten im Dorf." Es handle sich um einen zentralen Knotenpunkt in der Gemeinde.

"Das kann echt blöd ausgehen"
Pechtl ist sich daher sicher: Es hätte viel mehr passieren können. "Da sind viele Leute unterwegs, alle Busse fahren dort durch." Im Frühling gebe es auch viele Radler und Spaziergänger, die abends noch auf dem Bodensee-Radweg im Zentrum unterwegs seien. "Das kann echt blöd ausgehen. Er hat die Kurve komplett rüber geschnitten", verdeutlicht der Einsatzleiter. "Wenn Leute unterwegs gewesen wären, gäbe es Tote."
"Das geht gar nicht"
Den Leuten müsse klar werden, dass es nicht lustig sei, wenn man unter Alkohol- und Drogeneinfluss ein Fahrzeug in Betrieb nehme, betont er. "Das geht gar nicht. Diese Zeiten sind vorbei", verdeutlicht er. Auch bringe es die Einsatzkräfte bei den Einsätzen teilweise in schwierige Lagen: Der Umgang mit solchen Lenkern sei nicht immer einfach. Auch, wenn bei weitem nicht alle aggressiv reagieren: "Sie versuchen sich zu erklären, sind nervös", meint Pechtl gegenüber VOL.AT. "Es ist alles nicht einfach", so der Einsatzleiter der Feuerwehr Gaißau. "Wenn er nüchtern gewesen wäre, wäre es gar nie zu einem solchen Unfall gekommen", ist er sich sicher.
(VOL.AT)