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Wenn eine Kreditkarte weiß, wieviel deren Besitzer wiegt

©APA
Mit einer Analyse des Kaufverhaltens will Mastercard herausfinden, wieviel die Kreditkarten-Besitzer wiegen. Die gesammelten Daten sollen beispielsweise an Fluggesellschaften weitergegeben werden.

In einem Patentantrag beschreibt Mastercard wie die Daten erstellt werden und wie diese von anderen Unternehmen genutzt werden können:

“Ein System, ein Verfahren und ein computerlesbares Speichermedium, das so konfiguriert ist, dass es die physische Größe der Zahlungsbegünstigten auf der Grundlage von Zahlungsvorgängen analysiert und es einem Transportanbieter erlaubt, die physische Größe der Zahlungsbegünstigten bei der Zuteilung eines Sitzplatz zu berücksichtigen.“

Da Personen auch viel Kleidung, darunter auch Hosen, Kleider und Schuhe mit Kreditkarte bezahlen, kann daraus geschlossen werden, welche Größe und welches Gewicht der Karteninhaber und die Familienmitglieder haben.

Theorie vs. Praxis

Die weitergegebenen Daten sollen unter anderem Fluglinien dabei helfen, für einen übergewichtigen Kunden bereits bei der Buchung einen passenden Platz zu finden. Zumindest in der Theorie. In der Praxis ist davon auszugehen, dass besonders große oder dicke Personen nur teurere Sitzplätze angezeigt bekommen.

Auch für Versicherungen könnten solche Daten durchaus von Interesse sein. Vor Abschluss einer Versicherung könnten sich die Gesellschaften solche Daten einholen um sich zum Beispiel die Ernährungsgewohnheiten des zu Versichernden genauer anzusehen. Geht er oft essen? Macht er Extremsport, wie ist es um den Alkoholkonsum bestellt? Ergibt die Analyse: Kunde kauft oft Chips und durchschnittlich drei Liter Wein pro Woche, kann man sich ausrechnen, dass die Versicherungsbeiträge nicht gerade niedrig ausfallen werden.

In Österreich nicht möglich

Bezüglich des Datenschutzproblems, das diese Analyse durch Mastercard darstellt, sagt der AK-Konsumentenschutz gegenüber VOL.AT: “Diese Datenanalyse ist in Österreich nicht wirklich umsetzbar. Hierzulande bezahlt fast niemand seine Einkäufe mit Kreditkarte”. Das ganze wäre für Mastercard in unserem Land also gar nicht lukrativ. In Amerika sehe das allerdings anders aus, dort bezahle der Großteil der Bevölkerung auch den kleinsten Betrag mit Kreditkarte.

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