AA

Wenn die Kirchenglocken schweigen

Die von Jakob Pichler geläutete Hauptmannglocke wurde vor genau 50 Jahren zum ersten Mal verwendet.
Die von Jakob Pichler geläutete Hauptmannglocke wurde vor genau 50 Jahren zum ersten Mal verwendet. ©Gerhard Scopoli
Schruns. (sco) Zwischen dem Gloria in der Abendmahlsliturgie und Osternachtfeier stand das Schrunser Stahlgeläute still. Wie der Volksmund sagt, waren die Kirchenglocken nach Rom geflogen. Auf die Abwesenheit der Klangkörper hatten sich die beiden Schrunser Rätschnergruppen intensiv vorbereitet.
Schruser Rätschner - 1/2
Schruser Rätschner - 2/2

Unter Hauptmann Jakob Pichler übten die Kinder und Jugendlichen in der ersten Hälfte der vorwiegend nass-kalten Woche insgesamt zehn Stunden unter einer Brücke zwischen Schruns und Silbertal. Gründonnerstag besuchten die insgesamt mehr als 30 Glöckner, Taktgeber und Rätschner Montjola, Höllweg und Gamplaschg.

Staunen und Begeisterung

Am Karfreitag, dem einzigen Schönwettertag und am Karsamstag waren die sechs- bis 18-jährigen Schrunser mit ihren Lärminstrumenten schließlich auch in den übrigen Ortsteilen unterwegs. Überall zogen sie mit ihren Rätschen und Holzglocken, von denen die älteste erstmals 1965 verwendet worden war, interessierte und staunende Blicke auf sich. Zudem zeugten zahlreiche strahlende Gesichter von der Beliebtheit des alten Brauches. “Hoffentlich wird es das Rätschen immer geben”, meinte die Mutter einer begeisterten Rätschnerin. Viele Einheimische und Gäste belohnten die Mühen der Minderjährigen mit einer Geldspende. In den freundlichen Hotels des Ortes durften sich die Jungen zwischendurch genüsslich stärken.

  • VIENNA.AT
  • Gemeinde
  • Wenn die Kirchenglocken schweigen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen