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Wenn das Tier zum Accessoire wird

Immer öfter sind Hunde nicht nur der beste Freund des Menschen, sondern auch ein modisches Accessoire. Fernsehen und Werbung haben großen Einfluss auf die Entwicklung sogenannter „Modehunde“.

Wenn ein bestimmter Vierbeiner zum Trend wird, hat das Nachteile für die Rasse, meinen Züchter. Tiere werden unseriös vermehrt, um möglichst hohen Profit zu machen. Oft sind diese Welpen krank und werden deshalb ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben.

Die häufigsten Rassehunde in Österreich sind derzeit Golden Retriever, Labrador Retriever und Deutscher Schäferhund. Aber auch kleine Rassen wie etwa der Chihuahua oder der Yorkshire Terrier werden immer beliebter. „Wenn Stars mit solchen Hunden gesehen werden, lassen sich viele davon beeinflussen“, meinte Margit Dunkel vom Österreichischen Kynologenverband. „Uns rufen sogar Leute an, die einen bestimmten Hund aus der Werbung wollen, aber gar nicht wissen, um welche Rasse es sich handelt.“

Die beliebten Chihuahuas kann man mittlerweile sogar über das Internet direkt zu sich nach Hause bestellen. „Seit Paris Hilton ständig mit ihrem Hund fotografiert wird, erleben wir einen richtigen Boom. Wir sind sehr unglücklich darüber, das ist das Ende einer Rasse“, befürchtet Gertrude Pinner vom Chihuahua Club Austria der APA.

Solche „Modehunde“ sind ein lukratives Geschäft für unseriöse Züchter. Sie nehmen die Jungtiere viel zu früh von der Mutter weg, um möglichst schnell Geld zu machen. Untersuchungen oder Impfungen werden praktisch nie durchgeführt, beklagte Pinner. Einen Schmuggel-Hund bekommt man deshalb schon um 350 Euro. Im Vergleich dazu kostet ein seriös gezüchteter Chihuahua das Dreifache – mit Papieren, Impfungen und vor allem gesund.

Wer überlegt, sich einen Vierbeiner anzuschaffen, sollte seine Entscheidung nicht allein vom Aussehen des Tieres abhängig machen. Jede Hunderasse hat einen anderen Charakter. Manche sind stur, besonders lebhaft oder eher gemütlich. Nicht alle sind für Familien mit Kindern geeignet. Für Informationen zu Züchtern und Rassen wenden sich zukünftige Hundebesitzer am besten an den Kynologenverband.

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