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Weniger Zivildiener: Geburtenschwache Jahrgänge machen sich bemerkbar

Bei den Zivildienern machen sich die geburtenschwachen Jahrgänge bemerkbar.
Bei den Zivildienern machen sich die geburtenschwachen Jahrgänge bemerkbar. ©APA/Barbara Gindl
Die Zahl der Interessierten und der Zugewiesenen beim Zivildienst ist gesunken. Grund dafür sind auch die geburtenschwachen Jahrgänge.

Langsam schlagen sich die geburtenschwachen Jahrgänge auf den Zivildienst durch. Auch im vergangenen Jahr gab es einen Rückgang sowohl, was die den Trägern zugewiesenen Männer als auch die Interessenten betrifft. Zudem konnte der Bedarf der Organisationen nicht mehr im bisherigen Ausmaß gedeckt werden.

Zivildiener: 300 weniger als 2017

Freilich befindet man sich noch immer auf einem sehr hohen Niveau, wie der APA vorliegende Zahlen des Innenministeriums zeigen. Mit 14.591 Zivildienern wurde historisch der dritthöchste Wert erzielt. Es sind allerdings rund 300 weniger als 2017 und sogar gut 600 weniger als 2016.

Das Interesse der Trägerorganisationen an Zivildienern erreicht ganz im Gegenteil neue Höchstwerte. Laut Staatssekretärin Karoline Edtstadler (ÖVP) gibt es mittlerweile einen Rekordwert von mehr als 1.700 Trägern, die gesamt einen Bedarf von 16.301 Personen meldeten. Erfüllt wurden die Wünsche zu 89,5 Prozent. Auch das ist ein deutlicher Rückgang nach 93,6 Prozent im Jahr 2016 und 92,7 Prozent 2017.

Wien mit 3.293 Zivildienern an der Spitze

Wien lag mit 3.293 zum Zivildienst zugewiesenen jungen Männern an der Spitze der Statistik, gefolgt von Oberösterreich mit 2.751 und Niederösterreich mit 2.434. Der größte Teil der Zivildiener ist im Rettungswesen eingesetzt (40 Prozent), gefolgt von der Sozial- und Behindertenhilfe (30 Prozent) und der Altenbetreuung (10 Prozent). Größte Träger sind Rotes Kreuz und Samariterbund.

Die Zahl der 2018 festgestellten Zivildienstpflichtigen war im Vergleich zum Jahr davor mit 13.397 etwas rückläufig. Der Trend wundert wenig: Denn gab es im Jahr 2010 noch rund 39.600 taugliche Wehrpflichtige, waren es im Jahr 2018 nur mehr rund 30.780, also um rund 25 Prozent Wehrpflichtige weniger.

Edtstadler hofft, dass eine von ihr initiierte Gesetzesänderung aus dem Vorjahr den Zivildienst weiter so gestalten lässt, “dass jene Organisationen Zivildiener erhalten, die diese am dringendsten benötigen.” Enthalten in der Novelle war etwa eine leichtere Aberkennung als Trägerorganisation, wenn die Einrichtung über längere Zeit keine Zivildiener anfordert. Zudem beschlossen wurde ein Staatsbürgerschaftsmodul für die Zivis aber auch eine Fortbildung für Vorgesetzte.

(APA/Red)

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