Weniger Schulbuffets seit der Corona-Pandemie

Für viele Schülerinnen und Schüler ist das Schulbuffet eine wichtige Möglichkeit, sich von der Früh bis über Mittag mit einer Jause zu versorgen. Jedoch gibt es immer weniger Schulbuffets. Das zeigt eine Untersuchung des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN. Mehr noch: Nur jede fünfte Schule ist für ihr gesundes Speisen- und Getränkeangebot ausgezeichnet.
Pausenverkauf an Schulen nach Corona-Pandemie zurückgegangen
"Beinahe jede dritte Schule hat keinen Pausenverkauf. Damit haben rund 125.000 Schülerinnen und Schüler in Österreich in ihren Schulen am Vormittag keinen Zugang zu Essen, wenn sie ihre Jause nicht von zuhause mitbringen oder bereits am Schulweg organisiert haben", betonte Ernährungswissenschaftler und Studienleiter Manuel Schätzer. Der Rückgang gegenüber Vor-Pandemiezeiten betreffe vor allem Mittelschulen und kleinere Schulen, die sehr häufig von "fliegenden Händlern", zumeist Bäckereien, versorgt werden.
Ein drittel der Schulen schränkten Verkaufszeiten ein
Bei einem weiteren Drittel der Schulen waren die Verkaufszeiten stark eingeschränkt. "Das bedeutet also: Es gab an zwei von drei Schulen keine oder eine nur sehr eingeschränkte Versorgung", sagte Schätzer. Eine ausgewogene Zwischenmahlzeit an jedem einzelnen Schultag beeinflusse Untersuchungen zufolge die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit aber positiv.
Keine offizielle Kontrolle an acht von zehn Verkaufsstandorten in Schulen
Gleichzeitig zeige die Erhebung, dass aktuell an acht von zehn Verkaufsstandorten keine offizielle Kontrolle erfolgt, ob die angebotenen Speisen und Getränke ein gesundes Essverhalten unterstützen. Der Anteil an Schulbuffets, die für ihr gesundheitsförderliches Angebot ausgezeichnet sind, sank von 22 Prozent vor auf 20 Prozent nach der Pandemie. Hochverarbeiteten Lebensmitteln wie Mehlspeisen, Wurstwaren und Süßigkeiten sei damit Tür und Tor geöffnet. Ihr Konsum könne das Risiko, adipös zu werden, laut Studien um bis zu 79 Prozent steigern, so Schätzer.
In jeder zweiten Schulbank sitzt ein übergewichtiges Kind
Im Schnitt sitze österreichweit in jeder zweiten Schulbank ein übergewichtiges Kind. SIPCAN bietet Schulen und Verpflegungsanbietern darum an, sich mit einem digitalen Schulbuffet-Check kostenlos beraten zu lassen. "Unser Ziel ist es den Pausenverkauf so zu optimieren, dass dieser eine gesundheitsförderliche Wahl unterstützt, für die Schülerinnen und Schüler attraktiv ist und für den Betreiber zugleich wirtschaftlich erfolgreich bleibt."
Befragung an über 300 Schulen
Die Untersuchung erfolgte durch drei repräsentative Befragungen von jeweils über 300 Schulen ab der Sekundarstufe (Mittelschulen, Gymnasien und weiterführenden Schulen) vor, während und nach der Corona-Pandemie. Nicht erhoben wurden Volksschulen, da in Österreich erst ab der 5. Schulstufe ein Pausenverkauf angeboten wird.
(APA/Red)