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Weniger Aufträge, fehlende Arbeitskräfte und Lösungswege

Karlheinz Kopf bei "Vorarlberg LIVE".
Karlheinz Kopf bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Im "Vorarlberg LIVE"-Interview spricht der langjährige Nationalratsabgeordnete Karlheinz Kopf über seine drei Jahrzehnte in der Bundespolitik, die Zusammenarbeit mit der schwarz-grünen Koalition und drängende wirtschaftliche Themen.

Mit seinem Rückzug aus der Politik zum Ende der laufenden Legislaturperiode wirft er einen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft Österreichs.

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"Es ist alles viel schnelllebiger, transparenter geworden. Man hat den Eindruck, es sei alles härter geworden. Aber eigentlich hat es immer harte Auseinandersetzungen gegeben. Unterm Strich ist die Arbeit nicht viel anders geworden", reflektiert Karlheinz Kopf, der seit Herbst 1994 die österreichische Politik maßgeblich mitgestaltet hat.

Blick auf die schwarz-grüne Koalition

"In der schwarz-grünen Koalition wurde trotz Auffassungsunterschieden bedeutende Arbeit geleistet. Das wird leider viel zu oft geringgeschätzt. Man soll nicht übersehen, wir leben schon seit drei Jahren im Krisenmodus", betont Kopf. "Die Koalition hat neben all den anderen Dingen, die getan werden mussten, gute Arbeit gemacht. Dass es dabei natürlich einige Auffassungsunterschiede gibt – auch von meiner Seite – ist bekannt. Aber die tragen wir einfach aus, diskutieren es aus und kommen immer wieder ein Stückchen weiter."

Wirtschaftliche Herausforderungen und Inflationsbekämpfung

"Fast jedes zweite Unternehmen erwartet sinkende Aufträge und auch bei Investitionen sehen wir Zurückhaltung. Es braucht nun also dringend eine Reihe von Maßnahmen, die die Wirtschaft unterstützen, gegen den Arbeitskräftemangel wirken und so Betrieben wieder bessere Planung ermöglichen", schrieb Kopf auf seiner Facebook-Seite am 11. August. Diese Sorge teilt er auch im Interview, in dem er betont: "Die aktuellen Zahlen des Wirtschaftsbarometers lassen die selbstständigen Unternehmen Alarm schlagen."

Arbeitskräftemangel und Arbeitszeitdebatte

Angesichts des aktuellen Arbeitskräftemangels in Österreich äußert sich Kopf kritisch zur Debatte um eine verkürzte 32-Stunden-Woche. Er warnt vor den Herausforderungen, die die fehlenden Arbeitskräfte für das Gesundheitssystem und den öffentlichen Dienst bedeuten könnten. Kopf verweist auf die steigende Anzahl unbesetzter Stellen und die sinkende Pro-Kopf-Arbeitsleistung. "Das Problem ist: Wenn im Jahr 2040 500.000 Arbeitskräfte fehlen (Anm. d. Red.: laut WIFO-Studie) heißt das, dass die Wirtschaftsleistung, die wir erbringen wollen, nicht realisierbar ist. Man stelle sich vor: Spitäler, öffentliche Dienstleister (Polizei, Verkehr, Bundesheer) tun sich eh schon alle schwer genügend Arbeitskräfte zu bekommen - und jetzt will man noch die Anzahl der Stunden reduzieren – das kann sich nicht ausgehen."

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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