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Wengen: Erster Miller-Sieg seit fast zwei Jahren

Fast zwei Jahre hat Bode Miller warten müssen, am Freitag meldete sich der US-Amerikaner in Wengen mit dem Sieg in der Super-Kombination am obersten Podestrang zurück. Der 32-Jährige gewann sein 32. Weltcuprennen, er hat sich zum Auftakt der Lauberhornbewerbe vor den beiden Schweizern Carlo Janka (0,37 Sekunden zurück) und Silvan Zurbriggen (0,42) durchgesetzt.
Bilder der Abfahrt
Slalom und Siegerbilder

Der Tiroler Benjamin Raich wurde Vierter und verteidigte die Weltcupführung vor Janka um 32 Punkte.

Miller, der seit 1. März 2008 und dem Erfolg in der Abfahrt in Kvitfjell eine lange Durststrecke zu bewältigen hatte, war bereits nach der Abfahrt vor Janka in Führung gelegen, die nach dem Speedbewerb auf den weiteren Positionen gereihten Dominik Paris (ITA/14.) und Andrej Sporn (SLO/17.) spielten in der Entscheidung keine Rolle. Zurbriggen hingegen verbesserte sich von 13 auf 3 und Raich von 17 auf 4, der Rückstand des Pitztalers auf Miller hatte 2,41 Sekunden betragen.

Im Ziel brauchte Miller ein paar Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen, schon nach den Abfahrtstrainings und der Kombi-Abfahrt rang er nach Luft. “Ich war überrascht, dass ich durchgekommen bin, aber ich bin glücklich. Skifahrerisch war das nicht das Beste, aber es ist super, dass ich wieder mal durchgekommen bin und das Gefühl des Siegens wiederbekomme”, sagte der Mann aus New Hampshire, der zugleich erstmals seit der Wengen-Abfahrt vor einem Jahr (Zweiter) auf dem Podest stand.

Nach Platz vier im Adelboden-Slalom rüttelte Raich auch in der Wengen-Kombi am Stockerl, schaffte den Sprung darauf knapp nicht, war aber trotzdem zufrieden. “Die Abfahrt war nicht so schlecht, ich hatte ein paar Probleme, aber sonst war es ganz passabel. Ich hab einige Male die Linie verlassen, die ich mir vorgenommen habe. Mit dem Slalom bin ich sehr zufrieden, allerdings hat mir Silvan im unteren Teil einiges abgenommen. Es war kein schlechtes Rennen, aber nicht sehr gut”, benotete sich Raich, der auch in der Kombiwertung vor Janka führt, gleich selbst.

Von den weiteren Österreichern klassierte sich Joachim Puchner (Sechster nach der Abfahrt) als 19., Michael Walchofer wurde 26.. “Mit der Abfahrtsleistung kann ich zufrieden sein. Heute war ich um einiges schneller als im Training und habe die Schlüsselpassagen gut erwischt”, erklärte Puchner, der in Wengen vor einer Woche auf verkürzter Strecke Zweiter in der Europacupabfahrt geworden war. Walchhofer wäre in der Kombiabfahrt fast gestürzt, kam mit 2,73 Sekunden Rückstand ins Ziel und entschied sich nach einigem Überlegen doch für einen Start im Slalom – als Abwechslung und zur Einstimmung auf die Spezialabfahrt.

Mario Scheiber, Georg Streitberger und Klaus Kröll hatten nur zum Training für das Rennen am Samstag die Abfahrt bestritten, Romed Baumann und Florian Scheiber wären für die gesamte Kombi vorgesehen gewesen, nach dem Speed-Teilbewerb ist aber Schluss gewesen.

Baumann, der Donnerstag nach dem Trainingslauf erklärt hatte, die Erkältung sei weg und er wieder fit, erkrankte nach dem Mittagessen an einem Magen-Darm-Infekt und schwang nach dem Hundschopf ab. “Ich wollte es versuchen, aber wäre ich weitergefahren, wäre ich gefährdet gewesen”, sagte der Hochfilzener, der mit den Rängen 5 und 3 in dieser Saison hinter Raich der beste Kombinierer ist und deshalb sehr enttäuscht war.

Florian Scheiber fuhr im Ziel-S an einem Tor vorbei und griff sich nach dem Abschwingen ans Knie. “Es fühlt sich genau so an wie in Val d’Isere”, sagte der Söldener, der erst in Adelboden sein Comeback gegeben hatte. Mitte Dezember hatte er bei einem Sturz im Super-G von Val d’Isere eine schwere Knieprellung erlitten.

Endstand nach Abfahrt und Slalom:
  1. Bode Miller (USA)               2:35,96       (1:46,91-49,05)
  2. Carlo Janka (SUI)               2:36,33 +0,37 (1:47,60-48,73)
  3. Silvan Zurbriggen (SUI)         2:36,38  0,42 (1:48,87-47,51)
  4. Benjamin Raich (AUT)            2:36,67  0,71 (1:49,32-47,35)
  5. Ted Ligety (USA)                2:37,23  1,27 (1:49,24-47,99)
  6. Ivica Kostelic (CRO)            2:37,32  1,36 (1:49,62-47,70)
  7. Ondrej Bank (CZE)               2:37,41  1,45 (1:49,36-48,05)
  8. Aksel Lund Svindal (NOR)        2:37,53  1,57 (1:48,61-48,92)
  9. Didier Defago (SUI)             2:37,75  1,79 (1:49,63-48,12)
 10. Christof Innerhofer (ITA)       2:37,82  1,86 (1:48,94-48,88)
 11. Kjetil Jansrud (NOR)            2:37,86  1,90 (1:49,56-48,30)
 12. Beat Feuz (SUI)                 2:38,28  2,32 (1:48,63-49,65)
 13. Adrien Theaux (FRA)             2:38,29  2,33 (1:48,61-49,68)
 14. Dominik Paris (ITA)             2:38,31  2,35 (1:47,76-50,55)
 15. Hans Olsson (SWE)               2:38,55  2,59 (1:49,84-48,71)
 16. Lars Elton Myhre (NOR)          2:38,81  2,85 (1:50,86-47,95)
 17. Andrej Sporn (SLO)              2:38,91  2,95 (1:48,37-50,54)
 18. Guillermo Fayed (FRA)           2:39,34  3,38 (1:49,81-49,53)
 19. Joachim Puchner (AUT)           2:39,47  3,51 (1:48,46-51,01)
 20. Patrick Küng (SUI)              2:39,53  3,57 (1:48,57-50,96)
     Thomas Mermillod Blondin (FRA)  2:39,53  3,57 (1:51,20-48,33)
 22. Manfred Mölgg (ITA)             2:39,55  3,59 (1:51,93-47,62)
 23. Ryan Semple (CAN)               2:39,62  3,66 (1:50,56-49,06)
 24. Sandro Viletta (SUI)            2:39,94  3,98 (1:50,67-49,27)
 25. Stefan Thanei (ITA)             2:39,96  4,00 (1:48,43-51,53)
 26. Michael Walchhofer (AUT)        2:40,19  4,23 (1:49,64-50,55)
 27. Stephan Keppler (GER)           2:40,55  4,59 (1:49,59-50,96)
 28. Aronne Pieruz (ITA)             2:40,62  4,66 (1:50,71-49,91)
 29. Patrick Staudacher (ITA)        2:40,66  4,70 (1:49,90-50,76)
 30. Sebastien Pichot (FRA)          2:40,97  5,01 (1:51,28-49,69)

Ausgeschieden in der Abfahrt: u.a. Romed Baumann (AUT/Fahrt wegen Magen-Darm-Problemen abgebrochen) Disqualifiziert in der Abfahrt: u.a. Florian Scheiber (AUT)

Ausgeschieden im Slalom: u.a. Andrew Weibrecht (USA), Johan Clarey (FRA), Julien Lizeroux (FRA), Krystof Kryzl (CZE)

Disqualifiziert im Slalom: u.a. Markus Larsson (SWE)
Nicht am Start im Slalom: u.a. Didier Cuche (SUI), Georg Streitberger (AUT), Mario Scheiber (AUT), Klaus Kröll (AUT), Manuel Osborne-Paradis (CAN)

 

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