AA

"Weltweit sind wir noch bekannter"

"Wir können uns über diese Saison wirklich sehr freuen". Die Identität, das sei in erster Linie natürlich die Seebühne, vertieft David Poutney seine Absicht im Gespräch mit den "VN".

Aber, es habe sich heuer – auch aufgrund der Anstrengungen, die die Bregenzer Festspiele unternommen haben – verstärkt gezeigt, dass vor allem das Publikum von außerhalb das Unternehmen nun anders wahrnimmt. „Es ist erstaunlich, wie viele Menschen nicht wissen, wie viele zeitgenössische Sachen wir machen.“

Einige Streichungen

Wenn David Pountney im Gespräch den Begriff Fassettenreichtum nennt, um den es ihm geht, dann schiebt er sofort den Begriff „Konsequenz“ nach. „Es kam auch zu Irritationen, weil ich etwa das Barockkonzert in Bildstein nicht mehr haben wollte. Aber diese Musik wird ohnehin bei Barockfestivals gepflegt. Ein solches sind wir nicht.“ Es mache auch ebenso wenig Sinn, wenn die Bregenzer Festspiele in einem Land mit einer Schubertiade einen Schubert-Liederabend veranstalten.

Die Hohenemser Kammerkonzert-Schiene wurde schon vor einiger Zeit aufgegeben und wird auch nicht wiederbelebt. Zur Diskussion steht die Produktion auf dem Martinsplatz, wo man bislang mit dem Vorarlberger Landestheater zusammenarbeitete. Hier sei, so Pountney, für die Zukunft alles offen.

Mehr Zeitgenössisches

„Kunst aus der Zeit“ ist ein Programm, das Pountney vom Vorgänger Wopmann übernommen hat und mit besonderer Hingabe pflegt. „Das hat heuer sehr gut funktioniert, weil wir ein österreichisches Thema fokussiert haben.“ „KAZ“-Kurator Matthias Losek ist happy. Abgesehen von den künstlerischen Erfolgen verzeichnet „KAZ“ einen Besucherrekord.

Auf die Operettenraritäten am Kornmarkt wird Pountney weiterhin besonderes Augenmerk richten. „Da haben wir eine Qualität erreicht, die man sonst nicht auf jeder Operettenbühne findet.“ Was das Budget für eine zusätzliche Festspielproduktion betrifft, zeigt sich auch Franz Salzmann, der kaufmännische Direktor, weniger besorgt. „Ein ordentlicher Aufwand, aber verkraftbar.“

Hohes Risiko

Und was die Uraufführung der Fragment gebliebenen Debussy-Oper „Der Untergang des Hauses Usher“ anbelangt, gesteht Pountney, dass er sozusagen hoch gepokert habe. „Man weiß ja nie, wie das funktioniert. Ich habe dieses Werk sehr schlecht gespielt auf einem Klavier gehört. Meine größte Angst war, dass die Oper neben den Ballettstücken, mit denen wir sie kombinierten, abfällt. Aber das ist nicht passiert. Man habe es in letzterSekundeauchgeschafft, dass die Produktion auf DVD aufgenommen wurde. Es gibt, so Pountney, bereits Übernahmeinteressenten.

Benjamin Britten

Und im nächsten Jahr übrigens die Hinwendung zu Benjamin Britten (1913Ö1976). Die Oper im Haus und die Operette stammt vom englischen Komponisten.

  • VIENNA.AT
  • Festspiele
  • "Weltweit sind wir noch bekannter"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen