Weltmeister droht Abstieg zum Edelhelfer

13 Punkte fehlen Räikkönen vor dem letzten Saisondrittel auf WM-Leader Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. In Spa-Francorchamps hat Räikkönen zuletzt aber dreimal in Folge gewonnen.

Lustlos, glücklos, erfolglos – der Titelverteidiger war zuletzt ein Schatten seiner selbst. “Der Iceman schmilzt”, kommentierte die italienische Tageszeitung “La Stampa” die acht Rennen ohne Sieg. Zuletzt hatte Räikkönen am 27. April in Montmelo/Barcelona triumphiert. Zuletzt war es vor allem in den Zeittrainings alles andere als rund gelaufen. 8:4 liegt Teamkollege Felipe Massa im Qualifying-Stallduell voran, in der WM-Wertung sind es sieben Punkte. Sollte Räikkönen weiterhin seinen Speed nicht finden, könnte er im Saisonfinale zum Edelhelfer degradiert werden.

“Beide Fahrer wissen, dass sie dem jeweils anderen in der WM-Schlussphase helfen müssen, wenn es erforderlich ist”, betonte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. Stallorder gebe es aber sicher keine. Auch Räikkönens Chancen werden berücksichtigt – noch. “Es ist vieles schiefgelaufen. Hoffentlich schlagen wir jetzt zurück”, betonte der Weltmeister. Auch in der vergangenen Saison war Räikkönen bereits bis zu 26 Punkte hinter Hamilton gelegen, um sich am Ende um einen einzigen Punkt die Krone aufzusetzen.

“Es sind noch sechs Rennen, er hat sicherlich noch seine Chance. Kimi muss man immer auf der Rechnung haben”, versicherte Hamilton. Der Engländer muss es wissen. Zwei Rennen vor Saisonende war er im Vorjahr noch 17 Punkte vor Räikkönen gelegen, wurde aber zum Opfer dessen spektakulärer Aufholjagd. Ein ähnliches Husarenstück hat der Titelverteidiger erneut im Sinn. “Ich werde in Spa ins Titelrennen zurückkehren”, versicherte Räikkönen. Sollte dem nicht so sein, dürfte auch die Rückendeckung von Ferrari-Boss Luca di Montezemolo nicht mehr uneingeschränkt sein.